Marita Sickinger bei ihrer Ansprache. Foto: Wahl

Malerin Marita Sickinger fühlt sich wohl in Bisinger Teilort.

Bisingen-Wessingen - Aus einer alten Schmiede und Näherei wurde ein Atelier: Die Künstlerin Marita Sickinger fühlt sich wohl in Wessingen. Am Freitag lud sie zur Vernissage.

Unter dem Motto "Kunst am Weidenbach" fand am Freitag die offizielle Eröffnung des neuen Ateliers von Künstlerin Marita Sickinger in Wessingen statt. Zur Vernissage kamen neben Kunstliebhabern und Nachbarn auch Freunde der Künstlerin, einige sogar aus der Schweiz. Viele Gäste waren auch daran interessiert, was aus der ehemaligen Schmiede und späteren Näherei geworden ist.

Die Besucher waren überrascht, mit wie viel Liebe und Hingabe Marita Sickinger die Räume nahe des Weidenbachs eingerichtet hat. Vieles zeugt noch bis heute von jenen Zeiten, als die Nähmaschinen ratterten. Einige der damaligen Näherinnen waren sogar zugegen und staunten nicht schlecht. Immerhin wurde noch bis 1994 Damenunterwäsche genäht. Für die musikalische Umrahmung sorgten Serge Platt auf dem Akkordeon sowie Rainer Schneider mit Gitarre und Gesang.

Seine Freude darüber, dass es nun auch eine Kunstgalerie in Wessingen gebe, brachte Ortschaftsrat Siegfried Schneider im Namen des Ortsvorstehers zum Ausdruck. Er beglückwünschte die Malerin zu ihrem Atelier und den ausgestellten Exponaten. Auf das geschaffene Kleinod im historisch wertvollen Gebäude dürfe sie stolz sein. Schneider sprach die Hoffnung aus, dass in naher Zukunft noch weitere Veranstaltungen im Atelier stattfinden würden.

Rückblickend ging Marita Sickinger in ihrer Ansprache auf ihren Lebenslauf ein und erzählte ihren Gästen, wie es überhaupt soweit gekommen ist. Künstlerisch ist sie erst seit 2004 tätig. Die erste Zeichnung war ein Uhu, erinnerte sie sich. Der eher abstrakten Kunst folgten Motive wie Figuren, Köpfe und Personen sowie Motive aus Deutschland. "Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit", sagte sie. Sogar ihre Examensarbeit befinde sich in ihrer Ausstellung.

Immer wenn sie mit ihrem Ehemann Fridolin nach Wessingen zu Besuch gekommen war, um die Schwiegereltern zu besuchen, habe sie mit der alten Schmiede und deren beeindruckenden Fensterfront geliebäugelt. Einmal habe sie den Mut gefasst und gefragt, ob die Schmiede zur Vermieten sei. Ein spontanes Ja von Eigentümer Ali Sickinger war die Antwort, was sie überglücklich machte. Monate des Umbaus folgten. Dabei habe sie manche Entdeckungen aus einstigen Zeiten gemacht, welche sie für ihre neue Einrichtung verwenden konnte. Bei ihrer Malerei schwebe noch heute der Geist der einstigen Näherei im Raum.

"Ich fühle mich in Wessingen sauwohl", sagt die Malerin, die erst vor drei Jahren mit ihrem Mann von Norddeutschland in Bisingens Teilort zog. Für interessierte Bürger laufe bereits der erste Malkurs. Außerdem sei vorgesehen, im Bereich Kleinkunst die eine oder andere Veranstaltung im Atelier abzuhalten, immerhin biete es rund 80 Personen Platz.

Im Anschluss lud die Künstlerin zum Rundgang ein, dem ein Umtrunk mit Gesprächsaustausch folgte. Bei Musik und Gesang und sogar einem Tänzchen zum 20. Hochzeitstag dauerte die Feier noch viele Stunden an.

Anstelle von Geschenken standen zwei Spendenkassen auf dem Pult. So gingen für den Fleckenhopser 145 Euro und für die Jugendarbeit des FC Wessingen 165 Euro ein.