Der neu gewählte Gemeinderat Bisingens mit Bürgermeister Roman Waizenegger (erste Reihe, Fünfter von links) Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Roman Waizenegger ehrt kommunalpolitisch engagierte Mitbürger

Der Bisinger Gemeinderat startet in die nächste Amtsperiode: Die gewählten Mitglieder gelobten "Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen" und gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten. Die scheidenden Mitglieder wurden verabschiedet.

Bisingen. "Unsere Demokratie, unser Land und damit auch unsere Städte und Gemeinden leben von Menschen, die aus einem solchen Bewusstsein heraus handeln und sich für das Gemeinwesen einsetzen", sagte Bürgermeister Roman Waizenegger bei seiner Eröffnungsrede zur konstituierenden Sitzung des Bisinger Gemeinderats im großen Saal der Hohenzollernhalle.

Und weiter: "Persönlich bin ich davon überzeugt, dass eine der Zukunft zugewandte Bürgerschaft überhaupt erst durch Bürgerinnen und Bürger entstehen kann, die freiwillig und selbstlos Verantwortung für die Allgemeinheit, für die Gemeinschaft übernehmen."   Rückblick In der zurückliegenden Wahlperiode (2014 bis 2019) habe die Gemeinde rund 15,4 Millionen Euro investiert. Die Verschuldung sank im gleichen Zeitraum ein Drittel auf 11,2 Millionen Euro, bei einer Tilgung von rund 4,64 Millionen Euro. Waizenegger: "Zudem wurden keine neuen Kredite aufgenommen. Der aktuelle Kontostand belaufe sich auf 6,8 Millionen Euro.

Als Beispiele für Investitionen nannte er unter anderem die Sanierung des Hallenbads, die Erschließungen des Wohnparks Zollerblick sowie der Oberen Halde und der Kriegswiese (Wessingen), der Verkauf von Bauplätzen im Gewerbegebiet Bisingen Nord, die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses und die Neukonzeption des Bisinger KZ-Museums.

  Pius Mayer Während der Verabschiedungen hat Waizenegger besonders das Engagement von Pius Mayer hervorgehoben, der nicht dem Gemeinderat nicht mehr angehört. Er gehörte 39 Jahre dem Ortschaftsrat Wessingens an, war 25 Jahre im Gemeinderat und 13 Jahre Ortsvorsteher von Wessingen. Für seine Verdienste erhält er die Ehrenmedaille der Gemeinde in Gold. "Diese hohe Auszeichnung erhielten bisher lediglich zwölf Personen vor ihm", sagte der Bürgermeister. Im Rahmen eines Festabends soll die Auszeichnung verliehen werden.

 Karl-Heinz Bogenschütz und Andreas Klausmann Betont hat Waizenegger auch die Verdienste von Karl-Heinz Bogenschütz und Andreas Klausmann, beide sind ehemalige Ortsvorsteher von Zimmern. Die Gemeinde und Ortsteil hätten Bogenschütz "viel zu verdanken". Zehn Jahre war Bogenschütz Ortschaftsrat in Zimmern und insgesamt acht Jahre Ortsvorsteher. Bogenschütz hatte das Amt von Klausmann im März 2016 übernommen. "Auch ich persönlich, habe es sehr bedauert, dass Sie damals Ihr Amt als Ortschaftsrat wie Ortsvorsteher, wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen, niederlegten." Als Ortsvorsteher fungierte er seit 2009.

  Ehrungen Verabschiedet und geehrt wurden am Dienstagabend Cordula Julino, Marc Mayer (jeweils fünf Jahre im Gemeinderat) und Claus Fecker (drei Jahre). Auch Roman Woitelliet und Thorsten Krautwald wurden für zehn Jahre Zugehörigkeit zum Gemeinderat geehrt. Bekannt seit Woitelliet für seinen "spitzbübischen Humor". Waizengger: Als ehemaliger Narrenvater versteht sich dies von selbst." Krautwald charakterisierte der Bürgermeister als "ruhende und ausgeglichene Pol des Gremiums".

Sie scheiden nicht aus dem Gemeinderat aus, wurden aber auch gewürdigt: Gisela Birr und Klaus Ertl (20 Jahre im Gemeinderat) sowie Wilfried Pflumm (25 Jahre).

 "Undankbare Aufgaben" Der Einsatz der kommunalpolitisch engagierten Mitbürger sei, sagt Waizenegger, umso bemerkenswerter, "weil man sich als Kommunalpolitiker oftmals auch undankbaren Aufgaben zu stellen hat, die für viele Mitbürger nur schwer beziehungsweise überhaupt nicht nachvollziehbar sind." Und weiter: "Unangenehme Entscheidungen oder gar verweigerte Anliegen nach außen vertreten zu müssen, ist sicherlich nicht immer leicht und keineswegs vergnügungssteuerpflichtig."

  Ausblick Die Aufgaben auf Gemeindeebene seien, sagt Waizenegger, "komplexer" geworden. "Kleinkinderbetreuung, Ganztagesschulen, zukunftsfähiges Schulkonzept, Sicherung der ärztlichen Versorgung" würden eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Auch das "Jahrhundertprojekt" Maute werde auch in der neuen Amtsperiode beschäftigen.

 Stellvertreter gewählt Die drei Bürgermeister-Stellvertreter hat der Gemeinderat einstimmig gewählt. Dies sind: Johannes Ertelt (CDU), Klaus Ertl (Freie Wähler) und Gisela Birr (SPD).

Stellvertretend für alle Fraktionen hat Gisela Birr während der konstituierenden Sitzung das Wort ergriffen: "Wir möchten uns bei allen Kandidaten bedanken." Sich für den Gemeinderat zu bewerben, sei aller Ehren wert, zumal von vorne herein klar ist, dass nicht jeder Kandidat einen Sitz bekommt. Sie dankte den Wählerinnen und Wählern für die hohe Wahlbeteiligung und den fleißigen Einsatz der Wahlhelfer.