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Sachstand: Gemeinderat hört Bericht über Bücherei / Vorschlag: Neue Räume auf Maute-Areal einrichten

Bisingen. Zu klein, zu eng, zu wenig Platz zum Lesen: So stellt sich die Situation der Gemeindebücherei in der Hohenzollernhalle laut Marc-Oliver Dambrowski derzeit dar. Der Leiter der Einrichtung hat dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vom Dienstagabend einen Sachstandsbericht zur Bücherei gegeben.

 Die Probleme "Unsere Räume sind zu klein und die Möbel sind in die Jahre gekommen." Zudem sei die Bücherei nicht barrierefrei ausgebaut. Und: Wenn viel Betrieb ist, herrsche große Unruhe – wo eine Bücherei doch ein Hort der Ruhe sein sollte.

  Die Nutzungszahlen "Die Bisinger sind fleißige Leser", stellte Dambrowski fest. Für das Jahr 2013 dokumentierte er noch insgesamt rund 31 700 Ausleihen, drei Jahre später waren es rund 34 400. Auch die "Onleihe", die Möglichkeit, digitale Medien auszuleihen, reicht zwar nicht an die Ausleihzahlen der klassischen Printmedien heran, doch sie steigt in der Gunst der Bücherei-Nutzer: 2014 wurden nur 155 virtuell verfügbare Bücher verliehen, 2017 waren es bereits rund 2300. Die Bücherei zählt im Moment rund 16 000 Medien. Davon sind gut 14 000 Bücher, knapp 2000 CDs und DVDs, ebenso hält die Einrichtung rund 180 Brettspiele vor.

  Die Nutzer 1436 – so viele Personen sind bei der Bücherei als Nutzer registriert. Die meisten davon (981) sind zwischen 13 und 59 Jahre alt. In der Gruppe 60-Plus sind es 107 Personen und die Bis-Zwölfjährigen machen einen Anteil von 348 Personen aus. Zudem zeigt sich eine interessante Tendenz: Je älter die männlichen Nutzer der Bücherei werden, desto weniger leihen sie aus.

 Die Vorteile Dambrowski sieht die Bücherei als "lebendigen und beliebten Treffpunkt" in Bisingen. "Die Bisinger halten sich gerne bei uns auf." Seine Einrichtung befördere den sozialen Austausch unter den Bürgern und biete eine Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen.

  Die Standards Wie Dambrowski erklärte, rechne man im Bibliothekswesen mit zwei Medien pro Einwohner. Das sind im Falle Bisingens 19 000 Medien, die auf 600 Quadratmetern aufgestellt sein sollten. In der Hohenzollernhalle stünden derzeit 16 000 Medien auf 206 Quadratmetern.

  Die Lösung? In seinem Ausblick skizzierte Dambrowski eine mögliche Lösung für die Platzprobleme in der Bücherei. Sein Vorschlag: Wenn das Maute-Areal schon neu gestaltet wird, dann würde dort bestenfalls eine neue Bücherei gebaut. Bürgermeister Roman Waizenegger: "Diesen Plan lassen wir nicht in der Schublade verschwinden. Wir nehmen ihn in die erste Bürgerveranstaltung zum Maute-Areal mit." Die Sprecher der Fraktionen von SPD und Freien Wählern, Gisela Birr und Klaus Ertl, signalisierten in der Sitzung bereits Zustimmung für das Vorhaben.