Bier dürften Jugendliche im Bisinger Jugendzentrum bei Treffen trinken, die Flaschen aber müssten sie selber wieder aufräumen. Und da gibt es Probleme. Foto: jhk2303_stock.adobe.com

Gemeinderat zeigt sich mit Bilanz zufrieden. Größte Störenfriede sind keine Einheimischen.

Bisingen - Die Bisinger City-Streife durch die Security Group Hallas hat sich bewährt, das war das Stimmungsbild nach dem Bericht im Gemeinderat am Dienstag. Eine Erkenntnis aus dem vergangenen Jahr: Vor allem Jugendliche von auswärts machen Probleme.

Freitag und Samstagabend ist das Security-Unternehmen mit Personal und Diensthund in Bisingen unterwegs. Ergebnis: Am Schulzentrum, wo früher die Hausmeister regelmäßig Folgen von Vandalismus und jugendliche Müll-Ignoranz beseitigen mussten, hat sich die Situation gebessert. Kleiner Wermutstropfen: eine Zeit lang verlagerte sich das Vandalismus-Geschehen hin zur Kirche in Steinhofen. Mittlerweile ist die City-Streife auch da unterwegs.

Gemeinderat Konrad Flegr fragte in der Sitzung kritisch nach, ob das Security-Personal nicht auch jugendliche Freiräume einenge. Sich im öffentlichen Raum auch mal abends aufzuhalten, ohne Erwachsene sein eigenes Ding zu machen, Erfahrungen zu sammeln, das sei doch auch wichtig.

Dass die Freiräume dafür da wären, versicherte allerdings Bürgermeister Roman Waizenegger. Man habe den Jugendlichen das Angebot gemacht, sich am Wochenende im Jugendraum beim Schulzentrum aufzuhalten. Ohne Aufsicht. Eine der wenigen Regeln: Bier ist für Besucher ab 16 Jahren erlaubt, Schnaps dagegen gar nicht. "Und das hat nicht geklappt, deshalb ist das wieder beendet worden", berichtete der Bürgermeister. Die Gemeinde sei aber für einen neuen Anlauf offen, "wenn sich jemand von den Jugendlichen meldet, der auch etwas die Verantwortung übernimmt. Ein Ansprechpartner, wenn etwas schief geht. Denn für die jungen Leute am nächsten Tag den Müll wegzuräumen und ständig andere Schäden zu beseitigen, dazu habe niemand Lust.

Jugendliche dürfen Sportanlagen nutzen

Damian Hallas, Chef des Security-Unternehmens, gab den Gemeinderäten Einblicke, wie seine Firma die Dinge regelt. "Wenn Jugendliche abends auf einer Schulsportanlage Sport machen, ist das kein Problem, wenn sie auf dem Platz ein Grillfeuer machen und Flaschen in der Gegend rumwerfen, schreiten wir ein." Dagegen wollte natürlich niemand im Rat was sagen.

Damian Hallas schilderte dann auch noch, dass die aggressivsten und problematischsten Störenfriede keine Bisinger Jugendlichen sind. Die kämen in Autos mit Tuttlinger, Freudenstädter oder Tübinger Kennzeichen.

Ob die City-Streife in Bisingen fortgesetzt wird, darüber wird der Gemeinderat noch im Rahmen der Haushaltsberatung sprechen, aber am Dienstag war der Eindruck im Gremium mehr als klar: Dieses Geld ist gut investiert.