Neue Kita in der Bisinger Humboldtstraße. Es wird unter Zeitdruck gearbeitet, und das nicht nur am Gebäude. Foto: Rath

Kleinkindbetreuung: Gemeinde Bisingen legt im März Interessenten-Listen aus.

Bisingen - Großbaustelle Kleinkindbetreuung: Die Gemeinde Bisingen steht mit ihrem Konzept für die neue Kita unter Zeitdruck. Viele Fragen sind noch offen. Ab März sollen sich Eltern auf einer Interessentenliste eintragen können.

Der Bau der neuen Kita in der Humboldtstraße geht soweit planmäßig voran. Zum neuen Kindergartenjahr im September soll die neue Einrichtung mit 20 Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in Betrieb gehen. Dafür hängt das Projekt an anderer Stelle. "Mit dem Gebäude alleine ist es leider nicht getan", so Bürgermeister Joachim Krüger.

Was derzeit fehlt, ist das, was Krüger den "administrativen Bereich" nennt. Dazu zählen unter anderem Personal, Betriebsgenehmigungen, die genaue Platzzahl, das Betreuungskonzept und die Gebührenkalkulation. Wie sollen die Elternbeiträge aussehen? Die Gemeinde weiß es noch nicht genau. Das Betriebskonzept auszuarbeiten, werde noch mal eine "Großbaustelle". Der Gemeinderat muss eine Reihe von Entscheidungen treffen.

In Verzug sei die Gemeinde, weil ihr momentan Personal fehle. Eine Kita inhaltlich zum Laufen zu bringen, sei laut Bürgermeister "komplex". Im Rathaus seien alle Mitarbeiter derzeit "voll ausgelastet", ein so großes Projekt könne er nicht eben jemanden "auf den Schreibtisch knallen", der mit der Materie nicht vertraut sei. Allerdings sieht der Bürgermeister Licht am Ende des Tunnels: Zum 1. April sollen zwei offene Stellen im Rathaus wieder besetzt werden, darunter die Hauptamtsleitung. Dann zeichne sich eine Entspannung ab.

Detailarbeit ab April

In die Arbeit will die Gemeinde aber schon früher einsteigen. Für nächste Woche hat der Bürgermeister eine Sitzung des Gesamt-Elternbeirats der Kindergärten angesetzt. Dann gehe es an die Personalplanung. Für März kündigt die Gemeinde eine Information für die Eltern an. Auch Mütter, die wieder in den Beruf einsteigen sollen oder wollen, müssen ihren Arbeitgebern so langsam mitteilen, ob und wann sie wieder kommen. "Sie müssen ja planen können", so Krüger.

Das Interesse der Familien an der Betreuung will die Gemeinde ab März ausloten. Dann können sich Interessenten in Listen eintragen und zumindest schon mal "den groben Rahmen" der Bedingungen erfahren. Wenn mehr Klarheit über den Bedarf herrscht, kann auch die Verwaltung besser planen. Intern will die Gemeinde in die Detailarbeit ab April "so richtig" einsteigen.

Unter anderem geht es um die Frage, was mit der bisherigen U3-Betreuung im Kindergarten Spatzennest in Steinhofen geschieht. Im Moment geht Krüger "eher" davon aus, dass die dortigen Plätze noch gebraucht werden. Allerdings fehlten dazu noch "die Fakten". Fest stehe, dass eine Ganztagsbetreuung von Kleinkindern nur in der Humboldtstraße möglich ist, weil dort die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllt werden, etwa Schlafräume.

Der Verwaltungschef ist zuversichtlich, dass es zum Start gut klappt. Die Gemeinde sei mit der Planung "knapp dran", aber nicht zu spät. "Wir werden ein rundes Angebot hinbekommen", so Krüger, "was wir dazu brauchen, sind Leute und wieder Ruhe in der Verwaltung. Dann passt das."