Die Gewinner des Bridge-Preises 2018 Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Verbandstagung der Lebenshilfe / 1. Preis des Bridge-Preises geht nach Kirchzarten

Die Lebenshilfe Zollernalb war am Samstag Gastgeber der Verbandstagung der Lebenshilfe Baden- Württemberg. In den Werkstätten wurde über das Thema "Mehr Teilhabe durch technische Unterstützung" diskutiert.

Bisingen. Bei der Verbandstagung der Lebenshilfe ging es unter anderem um "Assistenzsysteme im Kreuzfeuer zwischen Hilfebedarf und Datenklau" und die Möglichkeiten und Risiken von Smartphones. Es wurden Vorträge und Workshops angeboten. Viele Besucher nahmen das Angebot wahr.

Linda Nierling vom Institut für Technikfolgenabschützung und Systemanalyse (ITAS) hielt einen Impulsvortrag über "Assistive Technologien für Menschen mit Behinderungen: eine europäische Perspektive auf aktuelle Bedarfe und Herausforderungen". Es folgte der Impulsvortrag "Soziale Innovation und Technik – Unterstützung für Menschen selbst organisieren?" von Andreas Judt von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Ravensburg.

Dann wurde der Bridge- Preis 2018 verliehen. "Brücken bauen in die Gemeinde durch technische Unterstützung" war hier das Thema. Der Preis wurde von Ingo Pezina aus der Geschäftsführung der Lebenshilfe- Baden- Württemberg überreicht. Der 1. Platz ging an die Gemeinde Kirchzarten.

Die Gemeinde hat die bestehende Mediathek im Jahr 2017 in ihre Trägerschaft übernommen und in ein anderes Gebäude verlagert. Dabei wurde auf Barrierefreiheit beim Zugang, bei der baulichen Gestaltung, bei der Einrichtung und bei der Nutzung der Geräte großer Wert gelegt.

Projekt wird vom Ministerium gefördert

Dies soll neben der barrierefreien baulichen Gestaltung insbesondere auch durch die Ausstattung der Mediathek speziell auch für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, Information über die Angebote, Motivierung zu deren Nutzung, Unterstützung bei der Nutzung und Ermöglichen von Begegnung und Austausch geschehen. Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen von "Impulse Inklusion".

Durch die engagierte Zusammenarbeit der Mediathek mit der Kommunalen Inklusionsvermittlerin konnten bisher sehr viele Menschen mit Handicaps erreicht werden und Zugänge zur selbstständigen Nutzung der Mediathek und zur Begegnung ermöglicht werden.

Den 2. Platz belegte die Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung. Die Lebenshilfe dort hat ein Konzept zur systematischen Implementierung von Unterstützer Kommunikation erstellt. In den Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe sollen alle Nutzerinnen und Nutzern der Angebote der HWK, die sich nicht lautsprachlich verständigen können, andere Wege der Verständigung ermöglicht werden. Dies bedeutet zugleich ein Mehr an Selbstbestimmung und Teilhabe.

Den 3. Platz erhielt die Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH. Für die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn werden die dauerhaften Freianlagen, die also auch nach Ablauf der Bundesgartenschau zur Nutzung zur Verfügung stehen, barrierefrei ausgebaut und Holzelemente barrierefrei gestaltet. In allen Fragen der Inklusion und Barrierefreiheit fand von Beginn der Planungsphase an eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit den verschiedensten Verbänden, Einrichtungen und Institutionen statt.

Einen Sonderpreis erhielt die HomeBrace Germany UG aus Urbach. Die barrierefreie Umfeldsteuerung "MyEnvi" gewährleistet auf einfache und schnelle Weise die Programmierung und Bedienung von verschiedenen alltäglichen Handgriffen. In Verbindung mit der MyEnvi-App ist die Steuerung sogar über Sprache möglich. TV, Telefon, Licht, Rolladen, Türöffner, Smartphone und mehr können so komfortabel bedient werden. Dies kann neben der Sprachsteuerung auch über Touch, Augensteuerung, Taster oder Scanning erfolgen. Die MyEnvi- App ist konstenfrei im Play- oder App- Store erhältlich.

Alle Prämierten erhielten eine Glastrophäe und eine Urkunde. Danach ging es in die wohlverdiente Mittagspause. Anschließend gingen die Workshops in die nächste Runde.