Bernhard Hauser benötigt keinen Schutzanzug, wenn er Waben aus dem Magazin zieht. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby: Imker investiert viele Stunden in seine Bienen / "Ein kleiner Stich macht nichts aus"

Bernhard Hauser aus Bisingen hat sich der Imkerei verschrieben. Erst vor zwei Jahren begann er mit dem Hobby, er betreut heute beachtliche neun Wirtschaftsvölker mit etwa 40 000 Bienen.

Bisingen. Angefangen habe er mit drei Völkern. Der Hobbyimker sieht es als Ausgleich zum Alltagsstress, neben seiner Lehrertätigkeit. Zusätzlich zu viel Zeit mussten auch rund 7000 Euro in den zwei Jahren investiert werden.

Seiner Meinung nach gibt es kein Bienensterben, wenn auch oft darüber diskutiert werde. In regelmäßigen Zeitabständen besucht er seine "Mädels", wie er die Bienen liebevoll nennt und schaut nach dem Rechten. Und dies tut er mit großer Leidenschaft und beeindruckender Seelenruhe.

Ohne Schutzanzug oder -maske, lediglich mit dem rauchenden Smoker schreitet er zu Werke, wenn er mit bloßen Händen die einzelnen Waben aus dem Magazin zieht. Honig und Pollen triefen, während die Bienen überall herumkrabbeln. Einige fliegen auf Hauser, doch sie stören den Hobbyimker nicht. Der Rauch aus der Pfeife beruhige die fast schon zahmen "Mädels", sagt er. Hin und wieder ein kleiner Stich mache nichts aus und werde großzügig akzeptiert.

Zu früheren Zeiten war solch ein Vorgehen noch undenkbar, es wurden ausnahmslos Schutzanzüge getragen. Wohlweislich an verschiedenen Standorten stehen seine Bienenstöcke – so im Garten neben dem eignen Wohnhaus in Bisingen, in Weilheim, Pfullingen und in Zimmern. Je nach Standort und Lage gebe es verschiedene Honiggeschmäcker.

Ehefrau Sieglinde ist ebenfalls sehr angetan von der Bienenzucht und unterstützt ihren Mann. Auch sie hat den Umgang mit Bienen gelernt. Nun darf sie sich sogar "Fachberaterin für Bienenprodukte" nennen. Sie gibt bei Infoveranstaltungen Aufschluss über die Bedeutung der heimischen Honigbiene und über die Anwendung und Wirkungsweisen von Bienenprodukten bei Kosmetika und in der Küche beim Kochen und Backen. Schon seit frühen Kindertagen hatte Sieglinde Hauser mit Bienen zu tun, denn ihr Opa war auch Imker.

Hochsaison in der Honigernte ist im Juni und Juli

Um Wärme zu speichern und auszutauschen, verbringen die Bienen die kalte Jahreszeit in der Wintertraube. Sobald es wieder über zehn Grad warm wird, machen sie sich auf zu den ersten Flügen, bei denen sie auch den im Winter gespeicherten Kot abgeben. Die ersten Pollen und der Nektar der Frühjahrsblüher werden gesammelt.

Mit Rahmen müsse der Imker dann ausreichend Platz schaffen für die Brutzellen des stetig anwachsenden Volkes und ebenso für Wasser und Futter sorgen, berichtet Hauser. Die Aufzucht der Jungbienen ist dann im April und im Mai.

Hochsaison in der Honigernte sei dann im Juni und Juli. Die Honigwaben müssten geschleudert werden. Ein Magazin wiege 20 bis 30 Kilogramm, weiß Hauser. Danach werde es etwas ruhiger im Hobby der Imkerei.

Gefürchtet von jedem Imker sei die blutsaugende Varroamilbe, die zu hohen Verlusten führen kann. Deshalb sei eine Vorsorge von größter Wichtigkeit.

Züchter Bernhard Hauser hat seien Bienenvölker nun mittlerweile winterfest gemacht. Deshalb reicht es auch aus, wenn er pro Woche zwei- bis dreimal Mal bei seinen "Mädels" vorbeischaut. Der jüngste Ertrag kann sich sehen lassen: Rund 360 Kilo Honig hat das Ehepaar Hauser nun zu Hause gelagert.

Weitere Informationen: zollerbiene@gmail.com