32 neue Bauplätze sollen in Bisingen entstehen. Foto: Kauffmann

Gemeinderat bringt nächsten Erschließungs-Abschnitt von Baugebiet Fronwiesen-Raubrühl auf Weg.

Bisingen - Das Thema Bauplätze bleibt in Bisingen ein Dauerbrenner: Im Baugebiet Fronwiesen-Raubrühl sollen weitere insgesamt 32 Plätze erschlossen werden. Gisela Birr (SPD) mahnte jedoch: Die Infrastruktur müsse mit dieser Entwicklung standhalten.

Das Neubaugebiet Fronwiesen-Raubrühl ist ein Millionenprojekt: 6,3 Millionen Euro soll die Erschließung des gesamten Neubaugebiets kosten. Der Gemeinderat hat dafür in seiner jüngsten Sitzung erneut einen "Städtebaulichen Vertrag" abgeschlossen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Bauplätze in Bisingen zusammengestellt:

Warum kommt das Thema Bauplätze im Gemeinderat schon wieder auf?

Einerseits, weil erwartet wird, dass die Baukosten in Zukunft steigen. Wie Bürgermeister Roman Waizenegger erklärt hat, würde die Gemeinde daher langfristig günstiger fahren, wenn die Erschließung des dritten Bauabschnitts nicht erst in einigen Jahren beginne. Zudem: Es gehe nicht darum, alle Bauplätze auf einmal auf den Markt zu werfen, aber genug erschlossener Grund in der Hinterhand gebe der Gemeinde Möglichkeit, flexibel zu reagieren.

Wie stabil ist der Quadratmeterpreis?

Die Preise steigen, auch im Baugewerbe. Diese Ausgangslage habe die Verwaltung dazu bewogen, Gespräche mit beteiligten Unternehmen über die Folgebeauftragung für den dritten Bauabschnitt zu führen, heißt es in der Vorlage für die Räte. Die Vertreter der Verwaltung haben dabei offensichtlich Erfolge erzielt: Die Unternehmen sind bereit, die Erschließungsarbeiten für den dritten Abschnitt bei einer nur geringen Preisanpassung von fünf bis sieben Prozent zu übernehmen. Die Gemeinde geht von einer Ersparnis in Höhe von rund 325 000 Euro aus. Damit soll der Baupreis stabil bleiben.

Warum schließt die Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag ab?

Generell: Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und dem Investor, in diesem Fall der Kommunalentwicklung GmbH dem mit dem Hauptsitz in Stuttgart. Vorteile dieses Verfahrens sind, dass etwa personelle und finanzielle Ressourcen bei der Gemeindeverwaltung erhalten bleiben. Um die Erschließung kümmert sich die KE.

Wie viele Bauplätze gibt es im Baugebiet Fronwiesen-Raubrühl?

Im Gesamten Baugebiet Fronwiesen-Raubrühl entstehen insgesamt 111 Bauplätze, davon gehen 77 in den Verkauf, 34 weitere sind über das Umlegungsverfahren bereits reserviert. Der Vertrag, dem der Gemeinderat zugestimmt hat, betrifft die Erschließung von insgesamt 32 Bauplätzen, von denen 27 in den Verkauf gehen (dritter Bauabschnitt).

Wann sind alle Bauplätze erschlossen?

Die Erschließung des dritten Bauabschnitts wäre Ende des Jahres 2020 fertiggestellt. Die Gemeinde geht deshalb davon aus, dass bis 2025 ein "ausreichendes und gutes Bauplatzangebot" zur Verfügung stehe. In dieser Zeit können laut Tischvorlage "Vorbereitungen für weitere Entwicklungsflächen getroffen werden".

Und wenn der Platz im neubaugebiet Fronwiesen-Raubrühl verbraucht ist?

Dann wird es ganz offensichtlich noch mehr Bauplätze geben. Leise Hoffnung darauf schien Bürgermeister Waizenegger während der jüngsten Gemeinderatssitzung zu machen. In einem Ortsteil könne die Gemeinde "recht Schnell Bauplätze realisieren", sagte er. Aus den Ortsteilen (Thanheim und Zimmern) tönen bereits Rufe nach der Erschließung von neuen Bauplätzen, um die jungen Menschen dauerhaft im Teilort zu halten (wir berichteten).

Ist die Gemeinde überhaupt in der Lage, alle erschlossenen Bauplätze zu verkaufen?

Die Bauplätze scheinen wegzugehen wie warme Semmel. Für die ausgeschriebenen 20 Bauplätze des Bauabschnitts 2.1 sind laut der Verwaltung 65 Bewerbungen eingegangen. Ein Auswahlverfahren entscheidet, wer einen Platz erhält.

Wie bewerten die Mitglieder des Gemeinderats die Bauplatz-Situation?

Klaus Ertl (Freie Wähler) betonte, wie wichtig es sei, die Grundstücke "in Tranchen" zu verkaufen. Gisela Birr (SPD) mahnte erneut an, dass die Infrastruktur Schritt halten müsse und machte dies am Beispiel der Kindergartenplätze deutlich. Kritisch merkte sie an, dass der Vertrag mit der KE nur bis 2025 läuft. Der Zeitraum sei zu kurz, denn dann passiere das, was man vermeiden wolle: Dass nämlich zu viele Grundstücke zu schnell auf den Markt geworfen werden. Wie Hagen berichtete, könne die Frist auch um zwei Jahre verlängert werden. Die Räte stimmten dem Vertrag einstimmig zu.

 Prüfen und Zulassen

Die Kommunalwahl, die am Sonntag, 26. Mai, stattfindet, wirft auch in Bisingen ihre Schatten voraus: Der Gemeinderat hat den "Gemeindewahlausschuss" gewählt. Dieser kümmert sich um die Leitung der Wahl und die Feststellung des Ergebnisses. Der Ausschuss prüft auch die Wahlvorschläge.

 Mitglieder

Dem Gemeindewahlausschuss gehören an: Michael Breimesser (1. Vorsitzender), Kurz Mayer (Stellvertreter des Vorsitzenden), Dieter Payean und Heinz Marquart (beide Beisitzer). Stellvertretende Beisitzer sind Hans-Günther Henne und Mark Fliegauf. Die Mitglieder wurden einstimmig gewählt.