Mit der Kraft der Stimme und ohne jegliche instrumentale Unterstützung gestalteten die Octavians einen unvergesslichen Konzertabend. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Die Octavians aus Jena treten zum ersten Mal in Birkenfeld auf / Eröffnung mit klassischer Musik

Ein düsterer Nachmittag am Strand, ein fast schon märchenhafter Nymphentanz oder eine helle sommerliche Graslandschaft. Alles Bilder, die acht Männer aus Jena in Birkenfeld bei ihrem Auftritt entstehen lassen – nur durch ihre Stimmen.

Birkenfeld. Keine bildliche Imagination, die sich nicht in einem Lied umsetzen ließe. Die wahre Kunst offenbart sich vor allem dann, wenn dies ohne jegliche Instrumente passiert: Rein stimmlicher Acapella-Gesang, vertont von acht Herren aus dem ostdeutschen Jena, die am Samstagabend zum ersten Mal in Birkenfeld gastierten.

Klang von irischen Küsten

"Der Töne Licht" lautet der Titel des aktuellen Programms, das mit dem Jahresmotto "Träume" der örtlichen Konzertreihe "Musik aus Dresden" eine geradezu perfekte künstlerische Symbiose bildete. Das erste Stück, "Down to the river to play", entführte die zahlreichen Zuhörer in die Regionen der irischen Küsten, dann durfte es drei Mal Giovanni Giacomo Gastoldi sein, womit die Künstler ihren vollen Gesangeszauber entfachten.

Acht Mal Octavians bedeutete acht Mal unterschiedliche Stimmlage, um von der besinnlichen Melancholie bis hin zum unbeschwerten Frohsinn jede Gefühlslage zum Ausdruck zu bringen. Ein Hauptschwerpunkt des ersten Programmblocks waren jedoch die vielen unterschiedlichen Landschaftsbilder, was in "Die Nacht" von Franz Schubert, dem "Abendständchen" von Johannes Brahms oder "Die Kapelle am Strand von Wilhelm Berger" konsequent fortgesetzt wurde.

Zweiter Teil wird modern

"Jedes Stück ist wie ein kleines Gemälde", befand auch Sänger Matthias Mäurer, um in den zweiten Teil überzuleiten, der ganz von der Moderne geprägt war: Dann gab es unter anderem die "Fields of Gold" von Sting zu hören, "The Boxer" und "Bridge over troubled Water" von Simon & Garfunkel sowie den Friedenssong schlechthin, nämlich "Imagine" von John Lennon.

Die Octavians selbst gibt es schon seit elf Jahren, um dabei den musikalischen Bogen über acht Jahrhunderte hinwegzuspannen, was das künstlerische Repertoire anbelangt.

Beeindruckende Fähigkeiten an der Oboe und dem Saxophon bewies schon eingangs der Nachwuchsmusiker Richard Babichev aus den Reihen der Jugendmusikschule Neuenbürg, um den Abend mit etwas Jazz und Klassik zu eröffnen.