Eine feste Institution im Birkenfelder Gemeinderat mit Volksnähe: Joachim Hausmann (rechts) mit Bürgermeister Martin Steiner. Der Rat erhielt eine Ehrenurkunde. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklung: Zukunftsprojekt wird sich bis 2028 hinausziehen

Birkenfeld. Die Zukunft einer jeden Kommune geschieht nicht nur per Grundsteinlegung oder per Spatenstich: Schlüssige Konzepte müssen her, um eine gewisse Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Schon lange steht die Neugestaltung der Birkenfelder Ortsmitte auf der Agenda – bei der Sitzung des örtlichen Gemeinderates wurden die ersten Pläne konkretisiert, wie es ab 2020 weitergehen könnte. Die Innenentwicklung sei "dringlich", um den "Bürgern ihren Ortskern zurückzugeben", betonte Bürgermeister Martin Steiner ob der vielen momentan noch brachliegenden Flächen.

Dass sich 46 Prozent aller Immobilien im Gemeindebesitz befinden, versichere jetzt schon eine gewisse Handlungsfähigkeit. Insgesamt 56 Gebäude sind derzeit sanierungsbedürftig. Steiner ging davon aus, dass die Ortskernerneuerung bis 2028 andauern wird, um dabei auch die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum mit einzubeziehen. Eines der ersten Projekte, die es zu realisieren gilt, ist der Neubau der Gemeindebibliothek, die künftig unter einem Dach mit dem Neubau des Kindergartens St. Klara zu finden sein wird, den wohlklingenden Namen "Bildungscampus" trägt und die Gemeinde rund acht Millionen Euro kostet.

Für März 2020 steht zudem die Umstellung auf gesunde Bio-Kost ins Haus, was die Kindertagesstätten in Gräfenhausen als auch in der Birkenfelder Papelstraße betrifft. Weniger Fleisch, weniger Süßes, dafür mehr Obst und Gemüse soll künftig auf die Teller von bislang 80 Kinder kommen.

Will die Gemeinde zunächst noch die genauen Kosten eruieren, so ist mit einem Anfangsvolumen von 20 Prozent an Bio-Nahrung geplant. Die Fraktion der Grünen ging hierbei in die Offensive und forderte bisweilen sogar eine komplett vegane Versorgung mit 100 Prozent Bio-Anteil. "Fleisch ist einer der maßgeblichen Klima-Fresser", betonte David Hartfelder von den Grünen, wenngleich der Radikalkurs von den anderen Gemeinderatsmitgliedern ziemlich offenkundig abgewiesen wurde.

Anstandslos durchgewunken wurde der Einbau einer Küche für rund 35 000 Euro in die Alte Kelter in Gräfenhausen. Bürgermeister Martin Steiner kann sich hierbei die Einrichtung einer bewirtschafteten "Genussscheune" mit Backhäusle und Café gut vorstellen. Der Einbau von feuerfesten Brandschutztüren im Altenwohnheim Gründle für weitere 35 000 Euro wurde ebenfalls bewilligt.

Bereits zu Beginn der Sitzung wurde Joachim Hausmann (SPD) für zwei Jahrzehnte im Birkenfelder Gemeinderat geehrt. Steiner bezeichnete das Gremiumsmitglied als "kritisch und engagiert", aber auch als jemanden, den man auf jedem Volksfest trifft.