Teilnehmer einer Radtour erkunden die Biotope rund um Hechingen. Foto: Jauch

Bei einer Radtour informierten sich die Teilnehmer zur Hechinger Biotopverbundplanung. Es ging unter anderem in die Beurener Heide. Der Standort dort eignet sich gut für die stark gefährdete Kreuzotter.

Wer am vergangenen Donnerstag am Rathausplatz vorbeischaute, konnte eine Reihe von E-Bikes vor dem Rathaus erblicken. Bürgermeister Philipp Hahn hatte zu einer Radtour zur kommunalen Biotopverbundplanung eingeladen. Hahn begrüßte die Mitglieder der Nabu-Gruppe Hechingen, Klimaschutzmanager Jürgen Baumer und weitere Vertreter der Stadtverwaltung, den Inhaber des mit der Planung beauftragen Büros, Johann Senner von der Plannstatt Senner GmbH aus Überlingen, sowie Dr. Pascal Abel, Biotopverbundbotschafter im Landkreis Zollernalb. Darüber berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.

 

Ziel der Radtour war ein gemeinsamer Austausch der Experten zu verschiedenen Biotopschwerpunkten geschützter Arten in Hechingen. Die gesammelten Anmerkungen und Erfahrungen sollen in das noch zu erstellende Maßnahmenkonzept der kommunalen Biotopverbundplanung aufgenommen werden, um Biotopverbundachsen für Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, zu verbessern oder zu erhalten. Die Tour führte die Radfahrer in den östlichen Teil der Gesamtstadtgemarkung, durch den Stadtwald hinauf auf die Beurener und Schlatter Heide.

Themenschwerpunkt war die Bereitstellung von Lebens- und Überwinterungsquartieren für Kreuzottern und deren Vernetzung.

Kreuzotter stellvertretend für Flora und Fauna

Das „Reptil des Jahres 2024“ ist stark gefährdet und bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit. Die Kreuzotter dient hierbei als Zielart und steht federführend für weitere Tier- und Pflanzenarten sowie für deren Lebensräume. Die Heideflächen bei Beuren und Schlatt eigenen sich für das Vorkommen der Kreuzotter besonders gut. Die Teilnehmer sprachen sich dafür aus, die beiden Wacholderheidengebiete Beuren und Schlatt miteinander durch Trittsteinbiotope zu verbinden. Sie regten an, Möglichkeiten für einen funktionierenden Verbund zu untersuchen.

Abschließend besichtigte die Gruppe noch die städtische Kirschbaumfläche oberhalb von Schlatt. Diese überaus artenreiche Streuobstwiese soll im Juli von den Baum- und Fachwarten im Zollernalbkreis gepflegt werden, damit die zum Teil über 70 Jahre alten Kirschbäume erhalten bleiben. Paulina Schmid vom Planungsbüro Senner war überaus erfreut, als sie bei der Gebietsuntersuchung die große Artenvielfalt feststellen konnte. Die kommunale Biotopverbundplanung wird vom Land zu 90 Prozent gefördert. Ziel ist es, den Biotopverbund bis 2030 auf 15 Prozent der Offenlandfläche des Landes zu etablieren.