Zauneidechse, Grasfrosch, Erdkröte, Molch und Co. fühlen sich auf dem Heimberg wohl – dank idealer Gewässerbedingungen.
Die BUND-Ortsgruppe Althengstettbegann vor rund 45 Jahren, sich für den Erhalt des Gelbbauchunken-Vorkommens in den Tümpeln an der Erddeponie einzusetzen. Das Ziel lautet, den Lebensraum aus Laich- und Aufenthaltsgewässern, den die teilweise miteinander verbundenen Tümpel darstellen, zu erhalten.
Spezielles Förderprogramm
Im Herbst 2024 wurden auf der Althengstetter Deponie in Heimberg die Biotope im Rahmen des Projektes „220 Amphibiengewässer in Baden-Württemberg – ein Feuerwehrprogramm für Amphibien“ saniert, um neuen Lebensraum für Amphibien zu schaffen, teilt die BUND-Ortsgruppe Althengstett/Gechingen/Ostelsheim/Simmozheim. Die bisherigen Teiche seien nur teilweise geeignet gewesen und hätten einen hohen Instandhaltungsaufwand erfordert, der von den Ehrenamtlichen des BUND nicht dauerhaft geleistet werden könne.
Die Erddeponie am Heimberg beherbergt neben Zauneidechsen, Grasfrosch, Erdkröten und Molchen auch eine Population der stark gefährdeten Gelbbauchunke (Bombina variegata). Da es in der Umgebung keine weiteren Laichgewässer gibt, ist die Pflege der Laichgewässer am Heimberg laut BUND von entscheidender Bedeutung. Ende 2023 wurden Gehölze entfernt und die Uferzonen entkrautet. Die bestehenden Folienteiche wurden saniert, es wurden drei flache Betonteiche angelegt, um den Wartungsaufwand zu minimieren. Diese Teiche sind unterschiedlich tief, so dass sie zu verschiedenen Zeiten austrocknen und der Gelbbauchunke Laichgewässer bieten, an denen es wenig Fressfeinde gibt.
Gewässersanierung geht weiter
Die Umsetzung des Projekts wurde von einem Fachbüro begleitet und in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde, der Gemeinde Althengstett und dem BUND erfolgreich realisiert. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert bis Herbst 2026 die Sanierung ungeeignet gewordene Gewässer(-komplexe) , um die heimischen Amphibienbestände zu schützen. Bisher wurden landesweit 147 Gewässer saniert, darunter 16 im Landkreis Calw.
Die erwachsen etwa vier bis fünf Zentimeter große Gelbbauchunke – den Namen hat sie vom intensiv hellgelb bis orange gefärbten, mit bleigrauen bis schwarzen Flecken durchsetzten Bauch, der Rücken ist graubraun und mit kleinen Warzen besetzt – war ursprünglich ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen und kommt hauptsächlich in der südlichen Hälfte Deutschlands vor. Ihre angestammten Lebensräume verschwinden zunehmend durch menschliche Eingriffe. Als Ersatz nutzen die Tiere mit den typischen herzförmigen Pupillen auch Kleinstgewässer wie Traktorspuren, Pfützen oder kleine Wassergräben, in denen sich keine konkurrierenden Arten und Fressfeinde tummeln.
Appell an Bevölkerung
„Liebe Bevölkerung, bitte helfen Sie mit, dieses besondere Biotop zu schützen“, lautet nun der Appell der BUND-MItglieder. Es sollen keine Abfälle in die Tümpel geworden oder Müll in der Umgebung abgelegt werden. Das Befahren des Geländes mit motorisierten Zweirädern sowie das Betreten der Feuchbiotope solle unterlassen werden.