Das kleine Wembach gehört als eine von 15 Wiesentalgemeinden zum anerkannten Biosphärengebiet Schwarzwald. Foto: Alexandra Günzschel

Der Landkreis wird das Biosphärengebiet Schwarzwald auch zukünftig unterstützen.

Das Biosphärengebiet (BSG) Schwarzwald ist eines der beiden von der Unesco anerkannten Biosphärenreservate in Baden-Württemberg. Es wurde im Jahr 2017 als solches ausgewiesen. Nun soll die Verlängerung der Vereinbarung zur weiteren Zusammenarbeit zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Landkreis Lörrach unterzeichnet werden. Dafür hat sich der Kreistag einstimmig ausgesprochen.

 

63 000 Hektar Fläche

Das Biosphärengebiet umfasst eine Fläche von rund 63 000 Hektar im südlichen Schwarzwald und erstreckt sich über Teile der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach sowie des Stadtkreises Freiburg. Im Landkreis Lörrach sind 15 Gemeinden Teil des Biosphärengebiets: Aitern, Böllen, Fröhnd, Hausen im Wiesental, Häg-Ehrsberg, Kleines Wiesental, Schönau im Schwarzwald, Schönenberg, Schopfheim, Todtnau, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden und Zell im Wiesental.

Als Gesamtbetrag zur Finanzierung des Biosphärengebiets wurden 660 000 Euro zugrundegelegt. Neben den Personal- und Sachkosten für die Geschäftsstelle beinhaltet dieser Betrag auch eine Projektförderung in Höhe von 200 000 Euro.

Die Finanzierung erfolgt anteilig im Verhältnis 70 zu 30 Prozent durch das Land und die beteiligten Kommunen. Die beteiligten Landkreise hatten sich darauf verständigt, für die jeweiligen kreisangehörigen Städte und Gemeinden wiederum die Hälfte des 30-prozentigen kommunalen Anteils zu übernehmen. Für den Landkreis Lörrach beläuft sich der jährliche Anteil an der Grundfinanzierung somit auf 57 000 Euro. Dieser Beitrag wird nun in gleicher Höhe bis zunächst 2028 weitergeführt.

Seit der Anerkennung sind allein über das BSG-Förderprogramm bisher mehr als 100 Projekte aus dem Landkreis Lörrach gefördert worden. Dadurch sind etwa 1,7 Millionen Euro an Fördermitteln in den Landkreis geflossen. Unter Berücksichtigung der Anteilsfinanzierung durch die Antragsteller wurden damit Projekte im Gegenwert von knapp 3,2 Millionen Euro umgesetzt. Hinzu kommen Drittmittelprojekte in Höhe von 1,6 Millionen Euro im gesamten Fördergebiet, wie beispielsweise die Klimamobilitätskonzeption, das Quellenschutzprojekt oder das Insektenschutzprojekt Brommi.

Die bisherige Vereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025 und regelt die Zusammenarbeit und Mitwirkung der Gemeinden, Landkreise und der Zivilgesellschaft.

Biologische Vielfalt

Mit Blick auf die Fortführung laufender sowie geplanter Projekte sei die Verlängerung der bestehenden Vereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg, den beteiligten Landkreisen und Gemeinden notwendig, hieß es von Seiten der Verwaltung. Durch die Verlängerung werde Kontinuität, Planungssicherheit und die dauerhafte Verankerung der Biosphärenidee in der Region gewährleistet.

Das von der Unesco zertifizierte Biosphärengebiet dient als Modellregion für nachhaltige Entwicklung, in welcher beispielhaft gezeigt werden soll, wie das harmonische Zusammenwirken von Mensch und Natur gelingen kann.

Ziel ist es, die biologische Vielfalt und die einzigartigen Kulturlandschaften zu erhalten und gleichzeitig neue Wege für eine sozial gerechte, ökologisch tragfähige und wirtschaftlich sinnvolle Entwicklung aufzuzeigen. Als Grundlage für die Steuerung und Weiterentwicklung des Biosphärengebiets wurde im Jahr 2021 gemeinsam mit lokalen Akteuren ein umfassendes Rahmenkonzept erarbeitet.