Nicht angeleinte Hunde und Mountainbikefahrten auf nicht freigegebenen Strecken gehören zu den drei häufigsten Vergehen im Biosphärengebiet. (Symbolfoto) Foto: ©John – adobe.stock.com

Die Corona-Pandemie mit den eingeschränkten Reise-Möglichkeiten hat auch 2021 viele Menschen zum Wandern oder Mountainbike fahren in die Natur gelockt. Auch der Schwarzwald war als Ausflugsort beliebt. Doch nicht alle Besucher halten sich dabei an die Regeln. Die Ranger des Biosphärengebiets Schwarzwald ziehen nun Bilanz.

Freiburg - Insgesamt ziehen die Mitarbeiter des Biosphärengebiets Schwarzwald eine positive Bilanz für 2021, teilt das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung mit. Besonders die "Maßnahmen zur Besucherlenkung an seinen Hotspots wie beispielsweise dem Belchen", die aufgrund der Pandemie nötig waren, seien erfolgreich gewesen.

Im zweiten Corona-Jahr sei der Besucheransturm im Biosphärengebiet weniger stark ausgeprägt gewesen als im ersten Halbjahr 2020. Laut den Rangern gab es in 2021 auch deutlich weniger Verstöße. Die Mitarbeiter vermuten, dass dies auf die Aufklärungsarbeit in den Medien, auf persönliche Ansprache und ihre Präsenz vor Ort zurückzuführen sie. "Wir bedanken uns bei Besucherinnen und Besuchern für ihr Verständnis", wird Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärengebiets, zitiert. "Für Tiere und Pflanzen, die auf Rückzugsräume angewiesen sind, sind fortgesetzte Störungen eine existentielle Bedrohung. Deshalb bitten wir die Gäste weiterhin, sich an die einfachen und gängigen Regeln zu halten, damit das Naturerlebnis für alle optimal möglich ist.“

Mehr als hundert Verstöße

2021 waren die Ranger des Biosphärengebiets laut Pressemitteilung sehr aktiv: Bei 117 Begehungen an den Hotspots stellten sie mehr als hundert Vergehen fest, die mündlich abgemahnt wurden. „Wir haben die Besucherinnen und Besucher persönlich angesprochen und sie zeigten sie sich meistens sehr einsichtig“, berichtet Ranger Florian Schmidt.

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Schmidts "Hitliste der Vergehen" wird angeführt von nicht angeleinte Hunde im Naturschutzgebiet (22 Mal). Gefolgt von Verlassen der Wege (19), Mountainbikefahrten auf nicht freigegebenen Strecken (14), Wintersportler abseits der Piste (14), illegale Drohnenflüge (zwölf), und offene Feuerstellen (zehn). Weitere Beanstandungen betrafen das Nichteinhalten des Corona-Abstands (sechs), illegale Müllablagerungen (vier), Snowkiten im Naturschutzgebiet (vier) und unerlaubtes Befahren von Wegen im Naturschutzgebiet (zwei).

Das Biosphärengebiet weist in seiner Pressemitteilung auch darauf hin, dass es in Zukunft bei uneinsichtigen Besucher gebührenpflichtige Verwarnungen geben werde.

Nächste Tour im April geplant

Die Ranger konnten außerdem wegen der Pandemie von 20 geplanten allgemeinen Touren nur 13 mit insgesamt 217 Besuchern durchführen. Von 13 zusätzlich angefragten Gruppenführungen wurden sechs mit etwa 75 Personen durchgeführt. Insgesamt waren es also 19 Touren mit 292 erwachsenen Teilnehmern, von denen sich 99 Prozent im Feedback mit "sehr zufrieden" über das Angebot äußerten. Neunmal wurden die Ranger von Schulen und Kindergärten um einen Termin gebeten, drei Schulklassen und zwei Kindergärten mit insgesamt 95 Kindern wurden auf diese Weise in nachhaltiger Entwicklung fortgebildet.

In 2022 wird es laut Mitteilung ab Ende April die nächsten allgemeinen Touren im Biosphärengebiet geben - als neues Angebot ist die Begehung einer Kernzone in Schönau geplant.