Bei der Bildungsmesse stellt sich die Bundeswehr mit einer Vorführung zur Bombenentschärfung vor. Foto: Merk

In Zeiten des Fachkräftemangels setzen Unternehmen und Schulen auf direkte Begegnungen – und zeigen, wie vielfältig Ausbildung sein kann.

Die Bildungsmesse „Visionen“ gehört längst fest in den Terminkalender – nicht nur für junge Menschen, die eine passende Ausbildung oder ein Studium suchen, sondern auch für Arbeitgeber. Zum 19. Mal öffnet die Volksbankmesse ihre Türen – und das in keiner einfachen Zeit. Fachkräfte werden in fast jeder Branche händeringend gesucht.

 

In Baden-Württemberg gibt es derzeit rund 10 000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz – gleichzeitig sind mehr als doppelt so viele Stellen unbesetzt.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut wünschte zum Auftakt der Messe viele wertvolle Begegnungen zwischen Arbeitgebern und Nachwuchskräften. Viele andere Länder, so die Ministerin, würden den hiesigen Markt beneiden, denn das duale Ausbildungssystem führe zu hoch qualifizierten Fachkräften.

Messe wolle helfen „die Segel zu setzen“

Die Geschäftsführerin der veranstaltenden Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Silke Leibold, zitierte in ihrer Eröffnungsrede ein altes chinesisches Sprichwort: „Es liegt nicht am Wind, wohin die Reise geht, sondern daran, wie man die Segel setzt.“

Die Messe könne mit dem Erfahrungsschatz der regionalen Aussteller den jungen Menschen verschiedene Wege aufzeigen. Ihr Rat an die Schüler: gelassen bleiben. Niemand müsse Angst haben, falsche Entscheidungen zu treffen, denn nichts sei in Stein gemeißelt – viele Wege führen zum Ziel.

Unkomplizierte Möglichkeit zu informieren

Die Messe bietet Jugendlichen eine unkomplizierte Möglichkeit, sich umfassend über die vielfältigen Berufswege zu informieren. Ihr Dank galt allen Beteiligten – insbesondere den Helfern und Sponsoren, die wieder alles hervorragend vorbereitet hätten.

Insgesamt sind 154 Aussteller mit dabei, davon 19 zum ersten Mal. Die Aussteller sind in fünf Branchen unterteilt, wobei jede Branche zur besseren Orientierung eine eigene Farbe trägt: Rot steht für Bildung und berufliche Weiterbildung, Lila für Dienstleistung, Finanzen und Handel, Blau für Soziales, Gesundheit und Pflege. Die Industriebetriebe sind in Orange zu finden, das Handwerk in Grün. Laut Kreishandwerksmeister Ernst Berger ist Handwerk mehr als nur ein Job: „Es ist Können, Kreativität und Karriere.“ Eine Ausbildung im Handwerk bedeute echtes Leben, echte Werte und echte Perspektiven.

Handwerk ist Können, Kreativität und Karriere

Das vielseitige Programm zieht nicht nur Jugendliche mit ihren Eltern an, sondern auch viele weitere Interessierte. Auch das Catering lockt mit einem abwechslungsreichen Angebot. Auf dem Außengelände hat unter anderem die Bundeswehr groß aufgefahren: Eine Präsentation inklusive Schutzanzug und Bombenspürhund soll zukünftige Mitglieder der Streitkräfte gewinnen.

Das DRK lädt dazu ein, „Retter in Rot“ zu werden und den Rettungsdienst bei einer Vorführung live zu erleben. Das Amt für Straßen- und Radwegebau präsentiert moderne Fahrzeuge und bietet interaktive Mitmachaktionen an.

Die Messe ist am Samstag, 18. Oktober, von 9 bis 14 Uhr geöffnet.