Für Trauernde wird es immer schwieriger, nach der Beerdigung noch ein Gasthaus oder Café zu finden, um sich über den Verstorbenen auszutauschen. Diese Suche erleichtern möchte ab sofort das Bildungshaus St. Luzen mit einem „Beerdigungscafé“.
Im Bildungshaus St. Luzen wird ab sofort ein „Beerdigungscafé“ angeboten. Das heißt: Eine Trauergemeinschaft kann sich nach der Beerdigung im Bildungshaus treffen, sich gegenseitig Trost spenden und wird dort wie in einem Café versorgt. Bildungsreferentin Ulrike Stoll-Dyma und Verwaltungsleiterin Annette Mayer haben die Notwendigkeit für das „Beerdigungscafé“ aus persönlichen Erfahrungen gespürt.
Stoll-Dyma, die selbst sechs Jahre Beerdigungen gestaltet hat, betont: „Ich weiß, wie wichtig es für eine Trauergemeinschaft ist, sich nach der Beerdigung noch einmal zusammenzusetzen und über den Verstorbenen zu sprechen.“ Gerade in den Hochphasen der Coronavirus-Pandemie, als weitreichende Kontaktbeschränkung einen solchen Austausch verhindert haben, seien die Trauernden nach der Beerdigung oft hilflos zurückgeblieben. Nun gibt es zwar keine Kontaktbeschränkungen mehr. Dennoch sei die Suche nach einer Lokalität schwierig geworden – nicht nur in Hechingen.
Anfragen werden zeitnah bearbeitet
„Viele Gaststätten haben dicht gemacht, andere haben nachmittags nicht geöffnet“, erläutert Mayer die Problematik.
So habe man sich im Team des Bildungshauses abgesprochen und das Angebot eines „Beerdigungscafés“ entworfen. Wichtig ist den beiden zu betonen, dass – wie im Todesfall häufig – spontan und flexibel nach einer Räumlichkeit angefragt werden könne. „Binnen eines Tages werden wir Anfragen beantworten“, so Stoll-Dyma. Individuell werde dann auf die Wünsche der Trauernden eingegangen. „Manche möchten Hefezopf und Butterbrezeln zum Café anbieten, andere Kuchen. Wir machen aber auch Bratwürste mit Kartoffelsalat, sollte das gewünscht sein“, erklärt Mayer.
Je nach weiteren Veranstaltungen im Bildungshaus könne man aber nicht versprechen, dass genügend Raum für Trauergesellschaften zur Verfügung stehen. „Daher kann es sein, dass wir auch Anfragen mal absagen müssen.“ Es werde jedoch alles getan, dass das „Beerdigungscafé“ auch zum gewünschten Zeitpunkt stattfinden könne.
Bis zu 40 Gäste haben im Speisesaal Platz
Im Speisesaal haben bis zu 40 Personen Platz. Es gibt aber auch kleinere Räume. Willkommen sind im Bildungshaus St. Luzen, welches einen katholischen Träger hat, Trauernde aller Konfessionen und Nationalitäten.
Ulrike Stoll-Dyma hat 21 Jahre als Pastoralreferentin in der Seelsorgeeinheit gearbeitet. Daher sei das „Beerdigungscafé“ für sie eine „Herzensangelegenheit“. „Diese Schwere nach der Beerdigung gemeinsam auszuhalten ist für den Trauerprozess ein wichtiger Schritt.“ Und sie sagt: „Da darf es auch lustig zugehen.“
Annette Mayer war lange Zeit in der Bildungsarbeit der Erzdiözese Freiburg tätig und in der inhaltlichen Bildungsarbeit aktiv. „Ich denke, wir wissen, worauf es nach dem Tod beziehungsweise der Beerdigung ankommt. Einmal sei das „Beerdigungscafé“ von Trauernden schon in Anspruch genommen worden. Ab sofort können viele weitere dieser Veranstaltungen folgen.
Wer das „Beerdigungscafé“ im Bildungshaus St. Luzen in Anspruch nehmen möchte, meldet sich per Telefon unter der Nummer 07471/ 93 41 0 oder unter der E-Mail-Adresse an mail@luzen.de.