Knapp 40 Schüler der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Bad Teinach-Zavelstein kommen im ehemaligen Kindergarten in Neuweiler unter. Foto: Felix Biermayer

Die Grundschulklassen der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Bad Teinach-Zavelstein kommen für zwei Jahre in Neuweiler unter. Das kostet den Landkreis viel Geld.

„Man darf auch mal sagen, wenn was gut gelaufen ist“, freute sich der Erste Landesbeamte Frank Wiehe im Bildungs- und Sozialausschuss. Anlass für Wiehes Freude war der gelungene Umzug der Grundschüler der Karl-Georg-Haldenwang-Schule. Wegen Platzmangels am eigentlichen Standort in Sommenhardt kommen sie nun im ehemaligen Kindergarten in Neuweiler unter. Diese Interimslösung soll mindestens zwei Jahre bestehen. Bis dahin möchte der Landkreis den Standort in Sommenhardt erweitern.

 

Auf dieses Vorgehen hatte sich der Kreistag kurz vor den Sommerferien geeinigt. „Der Betrieb wurde zum Schuljahresbeginn aufgenommen“, verkündete Wiehe im Ausschuss zum Interimsstandort in Neuweiler. Allerdings, so ergänzte die Abteilungsleiterin für Schulen und Kultur Luisa Kusterer, hätten alle Beteiligten dafür einen „hohen Kraftaufwand“ in den letzten Monaten aufgebracht.

Hohe Investitionen nötig

Denn in dem Gebäude in Neuweiler war einiges zu tun. Der Landkreis musste den früheren Kindergarten für eine Nutzung als Schule herrichten. Dafür wurden die großen Räume mit Messebauwänden in kleinere Klassenzimmer geteilt. Auch ein zweiter Rettungsweg musste her. Den schuf das Landratsamt nun durch einen Gerüstturm an der Gebäuderückseite. Da es nur um eine Interimslösung geht, saniert der Landkreis das Gebäude nicht komplett. Er bezahlt nur die Dinge, die er für die Nutzung als Schule umbauen muss – und auch deren Rückbau.

250 000 Euro hatte der Kreis dafür eingeplant. 280 000 Euro hat es nun gekostet. „Alles im Rahmen der Planung“, meinte Wiehe dazu. Auf 390 000 Euro beliefen sich die laufenden Kosten pro Jahr. Wie sich die genau aufteilen, erklärte Wiehe nicht. In vergangenen Ausschusssitzungen war von einer jährlichen Miete in Höhe von etwa 84 000 Euro oder 45 000 Euro für die Mittagessen die Rede.

Doch das Gebäude wurde noch grundlegender saniert. Allerdings bezahlt das die Gemeinde Neuweiler als Gebäudeeigentümerin selbst. Die Schindeln an den Ost-, West- und Nordseiten wurden erneuert, ebenso Dachrinnen und Fallrohre. Dafür hat die Kommune über 100 000 Euro ausgegeben.

Schüler und Lehrer zufrieden

Die 36 Schüler in sechs Klassen fühlen sich in dem Gebäude wohl, so Kusterer. Etwa ein Dutzend Lehrkräfte seien im Schnitt vor Ort. Dazu kämen elf weitere Betreuer. Insgesamt stünden acht Klassenzimmer zur Verfügung. Theoretisch könnten dort bis zu 48 Schüler unterkommen. Auch einen Bewegungs- und Gymnastikraum gebe es. Die Klassenzimmer seien mit mobilen digitalen Tafeln ausgestattet. Das Mittagessen, welches das Hotel Restaurant Sonnenhof aus Breitenberg liefert, komme gut an. Der Außenbereich sei zwar noch nicht ganz fertig, so Kusterer. Aber die Kinder könnten ihn in der Pause trotzdem nutzen.

Die Schüler nach Neuweiler zu bekommen, ist laut Kusterer nicht ganz einfach. Allein sechs Busse würden dafür eingesetzt. „Mehr Schüler, mehr Busse“, brachte sie es auf den Punkt. Insgesamt brauche die Schule jetzt fünf Busse mehr, als im Normalbetrieb. „Die Zweiteilung der Standorte ist schwierig“, sagte Kusterer.

Einhäusigkeit als Ziel

„Die Einhäusigkeit bleibt das Ziel“, sagte Wiehe. Die Erweiterung in Sommenhardt werde das nächste große Projekt. Der dortige Ausbau werde mindestens zwei Jahre dauern. Lothar Kante (SPD) forderte mit Verweis auf 390 000 Euro an jährlichen Kosten für die Interimslösung eine schnelle Umsetzung dieses Ausbaus. „Das ist ein Haufen Geld“, so Kante.