Mit Feuereifer den Kleinteiren auf der Spur sind die Viertklässler aus Pfaffenweiler. Foto: Ludin

Die Natur im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, das ist Bestandteil der Naturpark-Grundschule in Pfaffenweiler. Wie das umgesetzt wird, zeigt ein Blick aufs jüngste Projekt.

VS-Pfaffenweiler - "Wasser – Gewässergüte –Wasserkreislauf im Biotop" – die . Klasse vier der Naturpark-Grundschule Pfaffenweiler wollte ganz genau wissen, was es damit auf sich hat und holte das Modul "Biotop" vom Spätsommer gleich am Anfang des neuen Schuljahres nach.

Ein Experiment stand zur Einführung zum Thema Wasser und Gewässergüte. Die Kooperationspartnerin Daniela Ludin hat den Kindern zwei Flaschen mit Wasser gezeigt – eine war mit Wasser aus dem Wasserhahn und eine mit Wasser aus ihrer Regentonne gefüllt. Gemeinsam wurde festgestellt, dass das Regenwasser im Gegensatz zum Leitungswasser eine bräunliche Farbe hat und, dass man nur das saubere Leitungswasser zum Trinken nehmen würde.

Danach stand eine spannende Frage im Raum: "Wieviel Wasser gibt es auf der Erde?" Besprochen wurde, wo es auf der Erde überallWasser gibt und wie viel man davon tatsächlich trinken kann. Der Wasserkreislauf wurde besprochen – und all das führte zu der Frage, wieviel Wasser wir Menschen zum Leben und auch für andere Dinge brauchen und wieviel Wasser beispielsweise in der Industrie für die Herstellung von verschiedenen Produkten benötigt wird. Die Kinder haben dazu Informationen in Textform gelesen und uberlegt, wie das Wasser wieder sauber und erneut als Trinkwasser genutzt werden kann.

Schul-Biotop trocknet aus

Besonders spannend war neben der Erkenntnis, dass auch die Tiere am Gewässer sauberes Wasser zum Leben brauchen, zu erfahren, wie man mit Hilfe bestimmter kleiner Wassertiere die Gewässergütebestimmen kann. Aufgrund des heißen Sommers jedoch ist das Schul-Biotop fast ausgetrocknet und eignete sich im Moment nicht zur Bestimmung der Wassergüte Kurzerhand lief die Klasse daher in Begleitung zum Wolfbach, um dort die Gewässergüte zu bestimmen. Mit Kescher, Eimer und Lupengläsern zogen die Kinder los, drehten Steine im Bach um, durchsuchten Wasser und Gewässerboden und machten dabei viele interessante Tiere ausfindig: Steinfliegen- und Eintagsfliegenlarven, Bachflohkrebse, Gelbrandkäfer und eine Larve davon, eine Egel an einem Stein, Schnecken und andere. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und haben sich sehr gefreut, wenn sie ein Tier gefunden haben.

Anschließend wurden die Tiere in einem Eimer gesammelt und mit Hilfe von Bestimmungskarten bestimmt. Zum Schluss haben die Kinder in einem Arbeitsblatt eintragen können, welche und wieviele Tiere sie gefunden haben. Gemeinsam überlegten sie, welche Güteklasse das Gewässer wohl hat und kann – das gefundene Egel war der Schlüssel dazu – zu dem Schluss, dass es sich um die Güteklasse 3 – stark verschmutzt – handeln müsse. Wahrscheinlich, so Daniela Ludin, sei die Verschmutzung des Wassers durch Dünger-/Gülleeinträge auf den anliegenden Feldern zustande gekommen.