Am St. Georgener Bildungszentrum sind zwei Schulen untergebracht – deshalb stehen vergleichsweise hohe Fördersummen für die Digitalisierung bereit. Davon sollen nun digitale Tafeln angeschafft werden. Foto: Helen Moser

Nach und nach soll die Digitalisierung in den St. Georgener Schulen einkehren – das Bildungszentrum erhält digitale Tafeln, an der Grundschule in Peterzell wurde mit Sanierungsarbeiten der Grundstein gelegt. Und weitere Maßnahmen sind schon in Planung.

Die Digitalisierung an Schulen – sie hat infolge der Corona-Zeit eine ganz neue Dynamik erhalten. Die Pandemie habe gezeigt, „wie schlecht wir in Deutschland im Bereich Digitalisierung aufgestellt sind“, meinte Hauptamtsleiter Giovanni Costantino in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Kein Wunder also, dass viele Kommunen das Thema nun mit Hochdruck anpacken – auch St. Georgen bildet da keine Ausnahme. Einen großen Schritt – zumindest für das Bildungszentrum – beschloss der Gemeinderat nun.

„Wir sind überzeugt davon, dass wir im Bereich der Digitalisierung etwas machen müssen“, betonte Costantino in der Sitzung, „und die Tafeln bieten einfach einen großen Mehrwert.“ Denn es handelt sich nicht um herkömmliche Tafeln, die mit Kreide beschrieben werden. Vielmehr schafft die Stadt für sämtliche Klassenzimmer des Bildungszentrums digitale Tafeln an – und die bieten viel mehr Möglichkeiten als nur den Tafelanschrieb.

Einfache Bedienung, viele Möglichkeiten

Das bestätigten auch Jörg Zimmermann und Guido Santalucia, beide Lehrer am Thomas-Strittmatter-Gymnasium (TSG). Sie lobten die niederschwellige Bedienung und die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Geräte im Unterricht.

Den Auftrag für die digitalen Tafeln erhielt das Unternehmen Cosus aus St. Georgen, das für rund 455 000 Euro nicht nur die Geräte liefert, sondern auch Schulungen für die Lehrkräfte anbietet und die Wartung des Systems übernimmt. Das habe auch einen logistischen Vorteil, erklärte Costantino. Denn so seien die Reaktionsfristen im Störungsfall voraussichtlich recht niedrig. Denn wenn die Tafel nicht laufe, „dann steht der Unterricht erst einmal still“.

Förderung kommt vom Land Baden-Württemberg

Mittels eines Nachtragsangebots soll dasselbe Unternehmen noch Pulte liefern, die mit den Tafeln kompatibel sind. Diese werden voraussichtlich weitere 100 000 Euro kosten. Insgesamt wird die Anschaffung der digitalen Tafeln fürs Bildungszentrum mit knapp 226 000 Euro aus dem baden-württembergischen Digitalpakt Schulen gefördert. Den Rest der Kosten trägt die Stadt.

Installiert werden sollen die digitalen Tafeln im März 2024 – so war es zumindest in der Ausschreibung vorgesehen. Um die Förderung des Landes abrufen zu können, muss die Maßnahme bis zum Ende des kommenden Jahres abgeschlossen und abgerechnet sein.

Und die alten Tafeln? Hier wolle man prüfen, was eventuell noch an der Robert-Gerwig-Schule genutzt oder verkauft werden könnte, erklärte Costantino. Allerdings hätten viele Tafeln im Bildungszentrum ihre besten Jahre hinter sich.

Die Arbeiten zur technischen Ertüchtigung der Grundschule Peterzell hatte der Gemeinderat bereits im Mai vergeben. Foto: Helen Moser

Bei den digitalen Tafeln fürs Bildungszentrum soll es derweil nicht bleiben. Auch die weiteren St. Georgener Schulen sollen nach und nach mehr digitale Möglichkeiten erhalten. In der Grundschule Peterzell hat der Gemeinderat in seiner Mai-Sitzung hierfür schon einmal den Grundstein gelegt: Für gut 282 000 Euro hat das Gremium damals die Arbeiten zur Erneuerung der Elektroinstallation in der Bildungseinrichtung vergeben. Unter anderem an den alten Leitungen waren bisherige Digitalisierungsmaßnahmen nämlich gescheitert.

Robert-Gerwig-Schule steht 2024 auf dem Plan

Noch konkreter sind die Pläne für die Robert-Gerwig-Schule: Für die Werkrealschule wolle man das Thema digitale Tafeln im kommenden Jahr angehen, erklärte Costantino. Allerdings werde man hier wohl nicht so viele Fördermittel abrufen können wie für das Bildungszentrum, in dem mit TSG und Realschule gleich zwei Schulen untergebracht sind.