Neun Monate lang haben die Schüler gewartet. Pünktlich zum Schulbeginn hat die Außenstelle der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Neuweiler geöffnet. Was hat sich verändert?
In nur neun Monaten einen Umbau stemmen, damit der Schulbetrieb zum neuen Schuljahr starten kann? In Neuweiler konnte dieser Plan in die Realität umgesetzt werden.
„Sieht gut aus“, hört man vonseiten des Landrats Helmut Riegger bereits beim Betreten des ehemaligen Kindergartens. Vom rotgefliesten Eingangsbereich geht es bei der Besichtigung direkt in den Bewegungs- und Gymnastikraum.
Platzmangel an Schule
Aufgrund von Platzmangel an der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Sommenhardt musste eine Interimslösung her. Die Raumkapazitäten reichen für die steigenden Schülerzahlen nicht mehr aus und eine Vergrößerung, die längerfristiges Ziel ist, war bisher nicht möglich.
Der ehemalige Neuweiler Kindergarten hatte sich als Zwischenlösung angeboten. Für zwei Jahre soll ein Teil der Schüler dort unterrichtet werden. Dafür wurden einige Umbau- und Sanierungsarbeiten vorgenommen.
Bürgermeister Martin Buchwald erklärt, das in dem Gebäude vor dem Kindergarten eine Schule gewesen ist. Wegen des undichten Daches und mit Blick auf die Ortskernsanierung war klar, dass das Gebäude gerichtet werden muss.
In neun Monaten gebaut
Als dann im Dezember die Entscheidung gefallen war, dass erneut ein Schulbetrieb in das Gebäude einziehen soll, wurde es in nur neun Monaten umgebaut.
Laut Schulleiter Sandro Breitling „ist es echt ein Schmuckstück geworden“. Insgesamt gibt es Platz für acht Klassen. Aktuell seien sechs Klassen, insgesamt 36 Schüler, der Stufe eins bis drei in Neuweiler untergebracht.
Ab der vierten Klasse sollen die Kinder in Sommenhardt unterrichtet werden. Dort hat es die erforderlichen Werkräume und den Platz.
Luisa Kusterer, Abteilungsleitung Schulen und Kultur, erklärt, dass die Situation mit zwei getrennten Schulgebäuden „gewisse Herausforderungen bürgt“. So muss es jetzt zusätzliche Busse geben, die die Kinder zur Schule bringen und das Mittagessen muss angeliefert werden.
So sehen die Räume aus
Die Räume selbst konnten den Bedürfnissen entsprechend eingerichtet werden.
Bei der Besichtigung der Räume deutet Sarah Kaupp vom Schulleitungsteam auf die kleinen Spielecken, die es in jedem Klassenraum gibt. In vier von acht Zimmern hat es außerdem eine Küchenzeile – denn: die Kinder sollen „Leben lernen“. Man beginne mit dem Schmieren von Broten und steigere sich zu einfachen Gerichten.
In jedem Zimmer befindet sich außerdem eine elektronische Tafel. Laut Breitling gibt es dadurch einen weiteren Lernort und Zugang zu den Kindern.
Die Räume selbst sind teilweise durch Messebauwände geteilt worden. So hat man mehr Räume – und der Rückbau ist zu späterem Zeitpunkt gut möglich.
Deshalb gibt es Mehrkosten
Die Tour durch das Schulgebäude führt auch in einen Therapieraum. Aktuell seien hier regelmäßig die Autismustherapie und Logopädie drin. Wenn’s gut läuft auch bald die Physiotherapie.
Die Umbaukosten beliefen sich auf 280 000 Euro – ursprünglich geplant waren 250 000 Euro. „Der Gerüstturm hat uns überrascht“, so Melanie Riexinger, Abteilung Gebäudemanagement und Liegenschaften. Was es damit auf sich hat, erklärt Volker Renz, Abteilungsleitung Gebäudemanagement und Liegenschaften. Bei dem Turm handelt es sich um einen Fluchtweg. Kusterer fügt an: „Es ist nicht schön, aber notwendig“.
Was ist noch geplant?
Laut Buchwald soll der Maschendrahtzaun rund um den großen Garten erneuert und durch einen Stabmattenzaun ersetzt werden. Auch Spielgeräte sollen noch kommen. Das wolle man gegen Frühjahr angehen.
Im hinteren Teil des Hauses fehle darüber hinaus noch ein weiterer kleiner Bauabschnitt. Hier sei bislang nur die Fassade gestrichen worden. Auch bei der Herangehensweise beim Dach wird es noch Diskussionen geben.
Vor Überraschungen ist man nie gefeit, weiß auch der Bürgermeister. Er erklärt, dass ungeplanterweise die Schindelfassade an drei Seiten erneuert werden musste. Diese waren teilweise durchgefault. Mit der Förderung zur Ortskernsanierung sollten die Kosten dafür aber abgedeckt sein.