Hier ist Julia Braun (Dritte von rechts) in ihrem Element: Sie übt mit den Schülern, was auch bei Schulleiterin Sandra Winterhalter (links) gut ankommt. Foto: Dold

Es ist ein Glücksfall für beide Seiten: Julia Braun absolviert derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Grundschule Lauterbach als Vorbereitung für ihr Studium. Davon profitieren auch die Schüler enorm.

„Ich habe in Stuttgart Wirtschaftsinformatik studiert. Dabei habe ich mich aber nicht so wohl gefühlt und wieder aufgehört“, sagt Julia Braun.

 

Lösung findet sich bei der Fasnet

Doch was nun? Die Lösung fand sich bei der Fasnet – und zwar beim Jubiläum der Hochsteiger Hexen, um genau zu sein. Dort habe Julia Braun Leute getroffen, die sie auf ein mögliches FSJ an der Grundschule hinwiesen. „Daraufhin habe ich im Rathaus angefragt. Und jetzt bin ich seit dem 1. Februar hier“, freut sich die Lauterbacherin, die am Gymnasium Schramberg ihr Abitur gemacht hat. Da sie ohnehin ein Lehramtsstudium anstrebt, passte die FSJ-Stelle wie die Faust aufs Auge.

Darüber freut sich auch Schulleiterin Sandra Winterhalter: „Wir hatten mit Mona Kern bereits eine FSJlerin“, erzählt die Schulleiterin. Diese sei aber mittlerweile in Australien und so sei die Stelle wieder frei gewesen.

Schüler immer heterogener

Die Schüler würden immer heterogener und die Lehrer würden nicht immer hinterher kommen bei manchen Problemen. Kinder mit Migrationshintergrund würden oft ohne Deutschkenntnisse angekommen. Diese würden in Kleingruppen gefördert, aber viel komme auch auf die Förderung im Elternhaus an.

Julia Braun könne als FSJlerin wertvolle Dienste leisten. „Ich unterstütze die Lehrer bei der Verlässlichen Grundschule und bei der Hausaufgabenbetreuung“, erzählt sie. Dabei geht sie mit den Kindern die Aufgaben durch, sie kontrolliert und unterstützt – unter der Anleitung der Lehrkraft. Sie übt mit den Schülern das Einmaleins und wird als neutraler als eine Lehrerin wahrgenommen.

Klasse eins wieder zweizügig

„Es ist megacool“, sagt Julia Braun über ihre Tätigkeit. „Die Kinder machen gut mit, sie sind lieb und hören auf mich“, erzählt sie. Auch von den Lehrern sei sie sehr gut aufgenommen worden. „Ich darf im Lehrerzimmer sitzen, das fühlt sich sehr cool an“, sagt Julia Braun, die einst selbst in Lauterbach zur Schule ging.

Nachdem sich lange Zeit keine FSJlerin fand, scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass der Job durchaus attraktiv ist. „Wir haben schon die nächste, die nach den Sommerferien anfangen wird“, sagt Sandra Winterhalter.

Die Aufgaben werden nicht ausgehen – so viel ist jetzt schon sicher. Denn die erste Klasse wird im kommenden Schuljahr wieder zweizügig sein. „Ein meist leerstehendes Klassenzimmer wird dann wieder genutzt“, so die Schulleiterin.