Die Schüler der Gemeinschaftsschule Jettingen sollen bald in einem eigenen Raum kreativ und experimentell tätig werden können. In einem „Maker Space“ können sie fächerübergreifend und gemeinsam an Projekten arbeiten, die sie interessieren. Dafür bekommt die Schule eine Förderung von 10.000 Euro.
Die Gemeinschaftsschule Jettingen freut sich zusammen mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, Rossmann, Procter & Gamble und #wirfürschule: Die Schule soll eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro als Startkapital für einen „Maker Space“ erhalten. „Maker Spaces“ sind offene Lernräume, die dem projektorientierten, experimentellen und kreativen Arbeiten dienen. Das berichtet das deutsche Kinderhilfswerk.
Insgesamt hatten sich demnach rund 300 Schulen um eine Förderung beworben, 118 Schulen aus allen 16 Bundesländern wurden unter dem Dach der Initiative „Zukunft Mitgemacht“ ausgewählt, rund 1,2 Millionen Euro werden zur Umsetzung innovativer Ideen für die Schule von morgen ausgeschüttet.
Gefördert werden dabei sowohl „Maker Spaces“ als auch „DigitalSchoolStory“ - ein Format, das Schulen dabei unterstützt, digitales Storytelling in Form von Kurzvideos in den Unterricht zu integrieren. Ganz besonders freut es die Projektpartner, dass das jährliche Spendenziel von einer Million Euro übertroffen werden konnte.
In einem „Maker Space“ wird projektorientiert, experimentell und kreativ gearbeitet - mithilfe von verschiedenen digitalen sowie analogen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel 3D-Druckern, Fräsern, Lasercuttern oder Plottern für handwerkliches Arbeiten, Kameras und Greenscreens zur Produktion von Filmen und Videos sowie mit Laptops und Tablets zum Programmieren und Visualisieren, erläutert das Kinderhilfswerk.
Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit
Dem Konzept des forschenden Lernens folgend, tragen die „Maker Spaces“ durch den freien und niedrigschwelligen Zugang zur Bildungsgerechtigkeit bei. Ziel ist es, die „Maker Spaces“ auch in den Regelunterricht zu integrieren und damit Schulentwicklung nachhaltig zu gestalten.
Unterstützt werden die Schulen bei der Projektrealisierung von der Bildungsinitiative #wirfürschule. Diese hilft Schulen dabei, ihren Maker Space nachhaltig zu implementieren und effektiv zu nutzen. Dabei bietet die Initiative maßgeschneiderte Unterstützung, die auf einer individuellen Bedarfsanalyse basiert, um eine passgenaue Begleitung zu gewährleisten. Zudem organisiert sie digitale Netzwerktreffen, bei denen sich #wirfürschule, Experten und Schulen vorstellen und miteinander in den Austausch treten.
Die Gemeinschaftsschule Jettingen möchte einen Raum schaffen, in dem Schüler weitgehend selbstbestimmt und fächerübergreifend an Projekten arbeiten können, die sie gerade interessieren. Durch das Arbeiten in Projektgruppen werden Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kooperation besonders gefördert, schreibt das Kinderhilfswerk.
Die Kinder lernen Neugier im Umgang mit für sie neuen Technologien und Projekten, aber zum Beispiel auch Frustrationstoleranz, wenn sich Projekte nicht ganz so umsetzen lassen, wie anfangs gedacht. Durch das Arbeiten in Gruppen an echten Problemen und Herausforderungen werden auch die sozialen Fähigkeiten besonders gefördert. Die Schüler werden von Beginn an in die Planung und Gestaltung des „Maker Spaces“ eingebunden.
Das sagen die Förderer
„Auch unsere Schulen müssen sich fit für die Zukunft machen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, die notwendigen Entwicklungen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu gestalten. Aber ,beteiligungsorientierte Schulentwicklung’ darf nicht eine leere Phrase bleiben, sondern muss gemeinsam gelebt werden. Denn Bildung wird nur nachhaltig funktionieren, wenn es gelingt alle Beteiligten dafür zu begeistern“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Die Anschlussfinanzierung von Gewinnerschulen im Rahmen von ,Zukunft mitgemacht’ ist ein wichtiger Bestandteil unserer Bemühungen, eine nachhaltige Förderung der Bildungslandschaft zu ermöglichen. Mit dieser kontinuierlichen Unterstützung wollen wir erreichen, dass erfolgreiche Projekte langfristig wirken und echte Veränderung in den Schulen stattfinden kann. Dies eröffnet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, notwendige Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln“, sagt Raoul Roßmann, Sprecher der Geschäftsführung der Dirk Rossmann GmbH.
„In unseren Schulen sind kreatives und kooperatives Arbeiten für neue Ideen und Denkweisen mehr denn je gefragt, so wie auch in der Arbeitswelt. Mit der Förderung über die Initiative ,Zukunft Mitgemacht’ wollen wir dazu unseren Beitrag leisten. Bildung ist für die Menschen und den Standort Deutschland entscheidend - für Forschung und Entwicklung, für Innovation und auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Somit ist das Thema Schulentwicklung ein echter Standortfaktor für Deutschland“, sagt Ulrich Kratz, Senior Director bei Procter & Gamble für die D-A-CH-Region.
„Das Zusammenspiel von finanzieller Förderung, Beratung und Austausch ist entscheidend, wenn es darum geht, neue Konzepte und Technologien in die Klassenzimmer zu bringen. #wirfürschule bietet diese Beratung mit maßgeschneiderten Angeboten, wie Workshops, digitalen Sprechstunden und Netzwerktreffen an, die den Schulen helfen, ihre Transformationsziele schneller zu erreichen. Die enge und langjährige Zusammenarbeit von ,Zukunft Mitgemacht’ und #wirfürschule zahlt genau auf dieses Ziel ein“, unterstreicht Verena Pausder, Co-Initiatorin von #wirfürschule und Expertin für digitale Bildung.