Die Jagdhütte im Friesenheimer Wald mit einem Gemälde von Franz Eble Foto: Bohnert-Seidel

Ein unscheinbares Kunstwerk des Oberweierer Malers Franz Eble ist im Friesenheimer Wald im Talweg zu finden. Das Heimatmuseum Oberweier zeigt am 5. März eine Ausstellung, die sich dem lokalen Künstler und seinen Werken widmet.

Der Förderkreis Oberweierer Heimatgeschichte lädt zur großen Kunstausstellung mit dem Oberweierer Kunstmaler Franz Eble ein.

Franz Eble hat in den Jahren von 1912 bis 1991 viele Bilder gemalt. Ein Werk aus seiner Malstube hängt jedoch seit mehr als 90 Jahren an der Jägerhütte im Talweg im Friesenheimer Wald. Wer dieses besichtigen möchte, schnürt sich am besten ein paar Wanderschuhe an und marschiert gut zwei Kilometer den Talweg hinauf. Schnurstracks führt der Weg an der unteren Waldhütte im Talweg vorbei. Von dort geht es gut einen Kilometer weiter die Anhöhe hinauf.

Zwei Kunstwerke von namhaften Künstlern im Friesenheimer Wald

Im Friesenheimer Wald gibt es zwei gemalte Werke von namhaften heimischen Künstlern. Eine Bildtafel steht an der Tafeltanne und zeigt ein Werk des Lahrer Künstlers Wilhelm Wickertsheimer. Dabei handelt es sich jedoch um eine Kopie des „Kreuzigungsbildes“, dessen Original in Öl seit vielen Jahren in der St. Georgskapelle im Heiligenzeller Schlössle hängt.

Ein Originalgemälde des Oberweierer Heimatmalers Franz Eble befindet sich an einer der ältesten Jägerhütten überhaupt im Friesenheimer Wald. Mit den Maßen von knapp einem Meter Durchmesser präsentiert sich auf der runden Tafel eine Ricke mit ihrem Rehkitz. Die Ricke blickt den Betrachter an und scheint sich dennoch auf der Wiese in Sicherheit zu wiegen. Im Hintergrund ist der Wald, der spontan Zuflucht bieten würde.

Die kleine Jägerhütte wurde zwischen den Jahren 1900 und 1920 erbaut. Am Talweg liegt sie in die kurze Anhöhe hineingebaut.

Die Tochter von Franz Eble, Maria Kunz (1927-2022), erinnerte sich in einem früheren Gespräch mit der Lahrer Zeitung an die Jahre, in denen sie ihren Vater beim Malen am Waldrand besuchte oder in der Stube beobachtete. „Ich muss wohl drei Jahre gewesen sein, als mein Vater das Bild für die Jägerhütte in der Stube gemalt hat“, erinnert sie sich 2020. Noch ganz klein sei sie gewesen – und oft in der Nähe des Vaters. Die Entstehung dürfte demnach um 1930 datieren. Eine Signatur oder Jahreszahl ist nicht erkennbar. Nachgewiesen ist dennoch, dass es ein frühes Werk von Franz Eble ist.

Der Fabrikant Eberle aus Friesenheim, der das Bild in Auftrag gegeben hat, organisierte in und um die Hütte regelmäßig seine Jagdgesellschaften. Männer wie der Friesenheimer Arzt Scharschmidt, der Fabrikant Neff, aber auch der Fabrikant Geiger hätten sich damals gemeinsam zur Waldjagd getroffen, berichtete Kunz. Familie Eble erhielt wohl auch einen Schlüssel für die Hütte – ob dies der finanzielle Ausgleich für das Bild war, ist nicht belegt.

Kunz erinnerte sich noch an Schneelandschaften im Friesenheimer Wald und Skitage im Winter. Im Anschluss ging es zum Aufwärmen in die Jägerhütte, wo in einem Topf Würste heiß gemacht waren, Teewasser auf dem Feuer brodelte und noch lange bis in die Abendstunden gesungen und beisammen gesessen wurde. Friesenheim galt damals in den oberen Lagen ab 400 Meter als recht schneesicher.

Längst befindet sich die Jagdhütte im Eigentum der Gemeinde Friesenheim und ist nach wie vor an den jeweiligen Jagdpächter vermietet. Zwischenzeitlich ist die Hütte jedoch in die Jahre gekommen. Vereinzelt ist das Holz morsch, Backsteine und Ziegel sitzen locker. Eine Rundumerneuerung würde der Jägerhütte wohl sehr gut tun.

Die Ausstellung

Das Heimatmuseum in der Römerstraße 4 in Oberweier zeigt am Sonntag, 5. März, von 14 bis 18 Uhr eine Jubiläumsausstellung „125 Jahre Kunstmaler Franz Eble“. Der Eintritt ist kostenlos.