Auf dem Schuhmarktplatz in Oberndorf gibt es einige leere Gebäude. Die Stadt möchte nun etwas dagegen tun. Foto: Elena Baur

Insgesamt 400 Fragebögen aus der Gesamtstadt Oberndorf wurden eingereicht, um die Stadt zu verbessern. Bürgermeister Matthias Winter gibt Einblicke.

In Oberndorf soll sich etwas tun – seit einiger Zeit befasst sich die Gemeinde daher mit einem Gesamtstädtischen Aktivierungskonzept. Bei Stadtteilspaziergängen können Bürger nun ihre Ideen einbringen. Unsere Redaktion fragt bei Bürgermeister Matthias Winter nach dem Zwischenstand des Projekts und seiner Einschätzung.

 

„In der Gesamtstadt Oberndorf sehen wir großes Potenzial, insbesondere in den Bereichen Wirtschaftsstandort, Bildung und Wohnraumschaffung. Darüber hinaus bietet die gute verkehrliche Anbindung durch die Autobahn sowie die Bahnverbindung zwischen Zürich und Stuttgart hervorragende Voraussetzungen für die weitere Entwicklung und Attraktivität der Stadt“, ist sich Winter sicher.

400 Fragebögen ausgefüllt

In den vergangenen Monaten wurden für die Entwicklung des Konzepts Daten erfasst, und es kam Ende Juli zu einer Auftaktveranstaltung durch den Projektleiter, die „Kommunalentwicklung“ (KE). Bereits dort konnten Bürger Anregungen einbringen oder auch an einer Online-Umfrage teilnehmen. Insgesamt wurden etwa 400 Fragebögen ausgefüllt, berichtet der Bürgermeister. Die Daten würden derzeit ausgewertet werden.

Durch die bisherigen Arbeiten und Beteiligungen konnten sich bereits einige Schwerpunkte herauskristallisieren. Grob können diese in fünf Kategorien eingeordnet werden: 1. Belebung der Kern- und Oberstadt durch Gastronomie und Einzelhandel, 2. Aktivierung von Leerständen und Nutzung unbebauter Leerstände im Innenbereich, 3. Wohnraumschaffung und -entwicklung, auch mit Blick auf unterschiedliche Generationen, Lebensphasen und Bedürfnisse, 4. Mobilität und Erreichbarkeit, insbesondere die öffentlichen und nachhaltigen Verkehrsangebote und Barrierefreiheit und 5. Klimaschutz und -anpassungen, nachhaltige Stadtentwicklung und Begrünung.

Allerdings sei es auch herausfordernd die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen und Stadtteile zusammenzubringen. „Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der Kommunalentwicklung das Format der Stadtteilspaziergänge mit anschließender Planungswerkstatt gewählt. So können wir in jedem Stadtteil vor Ort individuell die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken gemeinsam mit den Bürgern herausarbeiten“, so Winter.

Nachhaltige Verbesserung

Allerdings sei die Beteiligung bisher meist gering, oder es würden sich ohnehin bereits aktive Bürger beteiligen– auch in anderen Gemeinden sei das so, weiß er. Daher wünsche er sich eine höhere Beteiligung, um „vielfältige, generationenübergreifende Perspektiven zu sammeln“ und damit auf „konkrete Problemlagen, die im Alltag spürbar sind“ hingewiesen zu werden. „Gemeinsam können wir unseren Stadtteilen neues Leben einhauchen und nachhaltige Verbesserungen erzielen“, ist Winter zuversichtlich.

Nach Abschluss der Spaziergänge würden alle Anregungen, Beobachtungen und Ideen aufbereitet, dokumentiert und transparent für alle Interessierten zugänglich gemacht werden, erklärt Matthias Winter den weiteren Ablauf.

„Gute Stadtentwicklung braucht Sorgfalt, Abstimmung und Zeit“, gibt er aber auch zu bedenken. „Stadtentwicklung ist ein Prozess der über mehrere Jahre bis Jahrzehnte andauert.“ Künftig würde das Konzept aber als fachliche Grundlage für die Ausweisung von Sanierungsgebieten dienen und liefere wichtige Erkenntnisse über Entwicklungsbedarfe in den Stadtteilen.

Weitere Informationen

Stadtteilspaziergänge
Die Stadtteilspaziergänge finden am Dienstag, 23. September, für Boll und Bochingen, am Mittwoch, 24. September, für Beffendorf und Hochmössingen, am Mittwoch, 1. Oktober, für Aistaig und Altoberndorf und am Dienstag, 21. Oktober, für Oberndorf und Lindenhof statt – jeweils von 18 bis 21 Uhr statt. Für die Stadtteilspaziergänge ist eine Anmeldung erforderlich, die unter https://www.oberndorf.de/Wirtschaft-und-Bauen/Bauen-Wohnen/Stadtplanung/Gesamtstaedtisches-Aktivierungskonzept erfolgen kann. Der genaue Treffpunkt werde rechtzeitig auf der Homepage der Stadt bekannt gegeben, heißt es.

Gesamtstädtisches Aktivierungskonzept
„Die Stadt Oberndorf stellt die Innenentwicklung in den Mittelpunkt der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung. Ziel ist es, vorhandene Flächen innerhalb der Ortsgrenzen nachhaltig zu nutzen – im Sinne von Klimaschutz, Flächensparen und zukunftsorientierter Mobilität“, heißt es auf der Homepage der Stadt Oberndorf.