Im Impfstützpunkt Sulz waren Ärzte, Ehrenamtliche und Impfteam-Mitarbeiter tätig. Foto: Erb

Kurz vor Weihnachten hat der Impfstützpunkt im Sulzer Backsteinbau seinen Betrieb aufgenommen, seit Dienstag ist er geschlossen. Wie viele Helfer waren im Einsatz? Wie viele Impfdosen wurden verabreicht? Das Landratsamt zieht auf Nachfrage unserer Redaktion Bilanz.

Sulz - Die Nachfrage nach Impfungen war im Dezember 2021 noch recht hoch. Mit dem Einrichten eines Impfstützpunktes in Sulz – neben den Stützpunkten in der Rottweiler Marienstraße und im ehemaligen Junghansareal in Schramberg – wollte man diesem großen Interesse nachkommen und die Wege für Bürger des nördlichen Landkreises verkürzen. Der Backsteinbau war vor allem aufgrund seiner Größe und Lage der ideale Standort aus Sicht der Stadt- und Landkreisverwaltung.

Großer Andrang vor Weihnachten

Beim Auftakt kurz vor Weihnachten 2021 ließen sich dann mehr als 200 Bürger aus Sulz, Oberndorf, Dornhan, Vöhringen, Epfendorf und Fluorn-Winzeln im neuen Stützpunkt impfen. Schon vor dem ersten Piks hatte sich eine lange Schlange vor dem Backsteinbau gebildet. Für die meisten war es bereits die Booster-Impfung – die Empfehlung des zeitlichen Abstands hatte sich erst kurz davor geändert.

Nach einem starken Start, der von mehr als 400 Impfungen kurz vor Silvester, noch getoppt wurde, kam die Ernüchterung. Im neuen Jahr gingen die Zahlen deutlich zurück. Und der Sulzer Impfstützpunkt wurde ein wenig zum "Sorgenkind" des Landkreises. Für die Schichtleiter vor Ort war das nur schwer erklärbar.

Nachfrage lässt nach

Anfang März kündigte der Landkreis dann an, die Öffnungszeiten der Kreis-Impfstützpunkte in Sulz und Schramberg aufgrund der geringen Nachfrage deutlich zu reduzieren beziehungsweise die Stützpunkte ganz zu schließen.

"Seit Februar hat das Interesse stark nachgelassen", teilt Brigitte Stein, Pressesprecherin des Rottweiler Landratsamtes, mit. Insgesamt habe man in den fast drei Monaten 1620 Impfungen vornehmen können. 69 Prozent davon seien Auffrischungsimpfungen gewesen, 20 Prozent Zweitimpfungen und elf Prozent Erstimpfungen.

Weniger Interesse als erwartet habe es an den Kinderimpfaktionen gegeben, so Stein. An diesen seien lediglich 27 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren mit ihren Eltern gekommen, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Helfer leisten Arbeit

Einiges an Arbeit zu leisten hatten derweil die eingesetzten Helfer. Zu ihnen gehörten stets zwei bis drei ehrenamtliche Personen, bis zu fünf Ärzte und maximal zehn Impfteam-Mitarbeiter. Nicht nur das Piksen selbst, auch das schnelle, aber bedachte Zusammenmischen des Biontech-Vakzins im Labor und die Koordination der Wartenden, die ohne Terminvergabe vorbeikommen konnten, gehörten zu den Aufgaben im Impfstützpunkt.

Die Helfer dürften größtenteils zufrieden sein. Schon im Februar meinte Schichtleiter Dirk Flotow im Rahmen eines ersten Zwischenfazits: "Man ist schon stolz auf sich selbst, denn jeder, der geimpft ist, ist sinnvoll."