Thomas Albrecht Foto: Albrecht

Bürgermeister Thomas Albrecht ist nicht angekränkelt von der Gedanken Blässe. Doch selbst an dem Optimisten aus dem ehemaligen Schloss ging das anstrengende Jahr 2021 nicht spurlos vorüber. Ein Gespräch. Auch mit Blick auf 2022.

Wellendingen - Bürgermeister Thomas Albrecht ist nicht angekränkelt von der Gedanken Blässe. Doch selbst an dem Optimisten aus dem ehemaligen Schloss ging das anstrengende Jahr 2021 nicht spurlos vorüber. Ein Gespräch. Auch mit Blick auf 2022.

Ein für viele Menschen schwieriges Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wie ist Ihr momentanes Befinden?

Mein persönliches Empfinden ist gut. 2021 geht zu Ende und mein privates Umfeld sowie die Gemeinde Wellendingen sind von Unheil verschont geblieben.

Welche Eindrücke bleiben von 2021 haften?

Das Jahr 2021 stand einmal mehr im Zeichen der Corona-Pandemie. Dies bleibt definitiv für immer im Kopf.

Mit welchen Erwartungen und Hoffnungen haben Sie vor einem knappen Jahr Silvester gefeiert? Und erlebt?

Die größte Hoffnung lag auf den Impfstoffen gegen Covid-19. Erleben musste man allerdings, dass es immer noch viel zu viele Menschen gibt, die sich einer Impfung aus was für Gründen auch immer leider noch verweigern. So werden wir eine Pandemie kaum besiegen können. Des Weiteren hatte ich die Hoffnung, dass es meiner Familie, meinen Freunden und meiner Gemeinde im Jahr 2021 gut geht.

Was davon ist in Erfüllung gegangen?

Beide großen Wünsche gingen in Erfüllung. Wirksame Impfstoffe und das gute Befinden oben Genannter.

Welche positiven Erlebnisse gaben Ihnen Kraft und schenkten Ihnen Freude?

Hier muss ich unterscheiden zwischen beruflichen und privaten Erlebnissen. Beruflich gab es viele positive Erlebnisse. Es sind Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern, gute Beschlüsse im Gemeinderat, Neues, das entwickelt wurde. Privat gibt mir meine Familie Kraft.

Wer ist Ihr persönlicher Aufmunterer?

Meine beiden Töchter.

Wobei mussten Sie »schlucken«? Was hat Sie deprimiert? Enttäuscht?

Deprimierend finde ich, dass es ein kleines Virus schafft, unsere Gesellschaft zu spalten. Dies macht mir große Sorgen.

Lässt sich ein Fazit des Jahres 2021 ziehen? Wenn ja, welches ziehen Sie?

Unsere Gesellschaft hat Schwachstellen. Fazit: Demokratie ist ein wertvolles Gut, für sie muss aber tagtäglich gekämpft werden.

Was erhoffen Sie sich von 2022?

Ich habe die Hoffnung, dass wir die Pandemie hinter uns lassen können. Und natürlich auch wieder den gleichen Wunsch wie schon vor einem Jahr: Wohlergehen für mein Umfeld und die Gemeinde Wellendingen.

Pandemie: Vierte Welle, fünfte Welle, Dauerwelle? Oder wird alles 2022 besser?

Pandemie hat sich ja irgendwie durch alle meine Antworten durchgezogen. Liegt wohl daran, dass es schlichtweg das Thema das Jahres ist. Die fünfte Welle wird mit großer Sicherheit kommen, Stichwort "Omikron". Ich bin trotzdem voller Hoffnung, dass das Frühjahr und der Sommer 2022 Entspannung bringen.

Was macht Ihnen Mut?

Mut macht mir, dass wir in Wellendingen und Wilflingen eine gute Dorfgemeinschaft haben und gerade in diesen schwierigen Zeiten ein Zusammenhalt spürbar ist.

Was wollen Sie 2022 anstoßen, anpacken und/oder erledigen?

2022 wird für meine Gemeinde, was die baulichen Maßnahmen anbelangt, eher ein ruhiges Jahr. Themen werden die Fertigstellung des Anbaus des Kinderzentrums und des Baugebietes "Große Äcker" sein. Zwei neue Löschfahrzeuge für 700 000 Euro werden wir im Frühjahr in Empfang nehmen können. Anstoßen möchte ich den angedachten "Bürgerpark" am Brunnenwasen. Hier will ich aber die Bürgerschaft mit ins Boot holen. Ob Corona dies zulässt, wird man sehen.

Noch eine banale Frage zum Schluss: Wer wird Fußball-Weltmeister 2022? Das Endspiel ist ja für das vierte Adventswochenende angesetzt. Wie gut schneidet die deutsche Nationalmannschaft ab?

Ganz klar: Deutschland. Immer noch unglaublich, dass ein Endspiel ein paar Tage von Heilig Abend ist. Zeigt auch einmal mehr, dass manches nicht ganz rund läuft auf diesem Globus.

Wer ist momentan Ihr Weltmeister des Herzens?

Weltmeister des Herzens ist momentan meine elfjährige Tochter. Sie hat von sich aus vor ein paar Tagen beschlossen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Sie will ihr "altes Leben" zurück, will wieder Freunde treffen und endlich wieder normalen Schulalltag erleben. Sie hat bewiesen, dass Kinder hin und wieder einsichtiger als Erwachsene sein können.  Das Gespräch führte Andreas Pfannes.