Pyrotechnik richtete vielerorts ziemlichen Schaden an. Insgesamt blieb es aber „relativ ruhig“. Foto: Pleul

„Außer den für die Neujahrsnacht üblichen Verstößen gegen Waffen- und Sprengstoffbestimmungen“ spricht das Polizeipräsidium Pforzheim trotzdem von einem „relativ ruhigen“ Jahreswechsel. Einen Großbrand gab es aber auch im Kreis Calw.

Das neue Jahr begann vielerorts mit Hiobsbotschaften: Mindestens fünf Männer starben bundesweit beim Hantieren mit Pyrotechnik, etliche weitere wurden teilweise schwer bis lebensgefährlich verletzt.

 

In verschiedenen Großstädten, etwa Berlin, Leipzig oder München kam es darüber hinaus zu Angriffen auf Einsatzkräfte, Randale und anderen Straftaten.

„Relativ ruhig“

Insgesamt blieb es jedoch überwiegend friedlich. Das spiegelt sich auch zum größten Teil in der Bilanz des Polizeipräsidiums Pforzheim zur Einsatzlage in der Neujahrsnacht wieder.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim – Enzkreis, Kreis Calw, Kreis Freudenstadt, Stadt Pforzheim – verlief der Jahreswechsel nach Angaben der Behörde vom Neujahrstag demnach „relativ ruhig“. In der Leitstelle des Präsidiums gingen im Zeitraum von 18 bis 6 Uhr insgesamt etwa 300 Notrufe ein.

Ruhestörungen, Mülltonnenbrände, Sachbeschädigungen

„Außer den für die Neujahrsnacht üblichen Verstößen gegen Waffen- und Sprengstoffbestimmungen (Führen von Schreckschusswaffen, nicht zugelassenes Feuerwerk), gab es zahlreiche Einsätze wegen Ruhestörungen, Mülltonnenbränden und anderen Sachbeschädigungen“, berichtet die Polizei in einer Mitteilung.

Darüber hinaus seien mehrere Auseinandersetzungen zwischen feiernden Personen gemeldet worden, die aber alle ohne schwere Folgen blieben.

Drei Ereignisse hebt die Polizei besonders hervor; eines davon spielte sich im Landkreis Calw ab.

Stein gegen Einsatzfahrzeug der Feuerwehr geworfen

Gegen 1.20 Uhr warf laut Mitteilung eine unbekannte Person einen Stein gegen ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Pforzheim. Tatort war der Leopoldplatz. Verletzt wurde dabei niemand. Der Schaden wird auf etwa 300 Euro geschätzt.

Gegen 1.40 Uhr wurde in einem Mehrfamilienhaus in der Pforzheimer Kolbergstraße ein Kellerbrand gemeldet. Zwei Bewohner des Hauses erlitten eine Rauchgasvergiftung. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Das Haus ist weiterhin bewohnbar, die Brandursache aktuell noch unklar. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung würden aber nicht vorliegen. Die Ermittlungen dauern an.

Zu einem größeren Schaden kam es bei einem Gebäudebrand in Enzklösterle, der gegen 2 Uhr ausbrach. Der Dachstuhl eines Doppelhauses wurde, vermutlich durch einen Feuerwerkskörper, in Brand gesetzt. Durch Feuer und Löschwasser wurde das Doppelhaus schwer beschädigt. Der Dachstuhl ist komplett zerstört. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird auf etwa 200 000 Euro geschätzt. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner kamen anderweitig unter. Die Feuerwehr war mit 12 Fahrzeugen und 70 Mann im Einsatz.

Zwei Millionen Euro Schaden

Landesweit entstand nach ersten Schätzungen des Innenministeriums in der Silvesternacht ein Gesamtschaden von grob geschätzt zwei Millionen Euro.

Neben mehreren größeren Bränden sei es in Baden-Württemberg „durch das Abbrennen von Pyrotechnik“ auch „zu einer Vielzahl von überwiegend kleineren Bränden“ gekommen, hieß es seitens des Ministeriums.

Feuerwerkskörper hätten dabei unter anderem „Balkone, Hecken, Mülleimer, Papier- und Altkleidercontainer in Brand“ gesetzt.