Einen tödlichen Unfall im Kreis gab es Ende Mai auf der B 462, der Umfahrung von Dunningen. Foto: (Archivfoto) Otto

Erfreuliche Tendenz: Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Region nimmt ab. Doch die Zahl der Todesopfer bleibt gleich hoch. Das ist aus der Bilanz des Polizeipräsidiums Konstanz für das erste Halbjahr 2021 zu entnehmen.

Kreis Rottweil - Laut den Angaben des Polizeipräsidiums Konstanz sind die Zahlen fast überall in allen vier Landkreisen des Präsidiums zurückgegangen. Die Gesamtzahl der Unfälle sank um insgesamt 6,6 Prozent auf nunmehr 7820 registrierte Unfälle, die Zahl der Kollisionen mit Verletzten ging sogar um 14,3 Prozent auf 913 Unfälle zurück. Einen der größten Rückgänge fand bei den Fahrradfahrern statt. Während im Vorjahreszeitraum die Unfallzahlen mit Fahrrädern noch um knapp acht Prozent anstiegen, fielen diese wieder im ersten Halbjahr um über 16 Prozent von 391 auf 327 Unfälle.

Die Polizei führt den Rückgang der Gesamtzahlen zum großen Teil auf die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie zurück, weil das öffentliche Leben und damit auch der Verkehr in den ersten sechs Monaten weiterhin eingeschränkt gewesen seien. Aber auch die stetigen Verkehrsüberwachungs- und Kontrollmaßnahmen des Polizeipräsidiums zeigten offenbar Wirkung.

Zuwachs nur in zwei Kategorien

Nur in zwei Untergruppen weise Statistik einen Zuwachs aus: Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Lastwagen stieg von 380 Unfällen um 25 Prozent auf 476 Unfälle. Zudem erhöhte sich die Zahl der Kollisionen im Bereich der Risikogruppe Kinder um 18 Prozent von 44 Unfällen auf nunmehr 52.

Die Unfallzahlen in den Risikogruppen Junge Fahrer und Senioren sanken dagegen um 6,3 und 9,3 Prozent von 734 auf 688 Unfälle und von 732 auf 664 Unfälle.

Schon im ersten Halbjahr 2020 waren deutlich sinkende Unfallzahlen bilanziert worden, die mitunter auf die Pandemielage und besonders auf die Auswirkung des Lockdowns zurückzuführen waren, so die Polizei.

Obwohl die Anzahl der Unfälle mit Verletzten sank, war die Zahl der Getöteten im ersten Halbjahr mit jeweils zwölf Todesopfern exakt gleich. In den Vorjahren waren durchschnittlich 15 Todesopfer im Verkehr im gleichen Zeitraum zu beklagen.

Welche Ursachen oder Erklärungen hier im Details eine Rolle spielen könnten, werde noch analysiert. Diesbezüglich müsse auch die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr 2021 ins Auge gefasst werden. "Wir verfolgen nach wie vor das Ziel, die Unfälle mit Personenschaden und damit die Zahl an Getöteten weiter zu senken", beschreibt Polizeipräsident Gerold Sigg eine der Hauptaufgaben seines Präsidiums, das für die Landkreise Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar und Konstanz zuständig ist.

Im Kreis Rottweil waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwei Todesopfer weniger zu beklagen. Wurden im ersten Halbjahr 2020 noch fünf Verkehrstote in der Statistik registriert, verloren 2021 drei auf diese tragische Art ihr Leben.

Die Gesamtzahl der Unfälle fiel auch hier im Landkreis, von 1381 auf 1278 Unfälle. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden reduzierten sich ebenfalls von 163 auf 138. Die Zahl der Unfälle mit Senioren ging wie in den anderen drei Landkreisen, für die das Präsidium Konstanz zuständig ist, ebenfalls deutlich zurück. Sie sank von 118 Unfällen im ersten Halbjahr 2020 auf nunmehr 99 im gleichen Zeitraum im Jahr 2021.

Gestiegen seien allerdings die Unfallzahlen in der Risikogruppe der jungen Fahrer. Die Zahl kletterte von 121 Unfällen im ersten Halbjahr 2020 auf nun 128 im gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten fiel jedoch auch hier, und zwar von 44 auf 40.

Im Kreis Tuttlingen waren im ersten Halbjahr 2021 zwei Verkehrstote zu beklagen, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres keine Todesopfer gab. Die Gesamtzahl der Unfälle fiel dagegen leicht von 1497 auf 1368, die Anzahl der Unfälle mit Verletzten von 145 auf 125. Deutlich jedoch gingen die Zahlen bei den Unfällen mit Senioren zurück. Sie fielen von 115 auf 95. Die Unfälle mit jungen Erwachsenen reduzierten sich nur leicht von 135 auf 126, die Zahl der Unfälle mit Verletzten in dieser Risikogruppe stieg sogar leicht von 31 auf 36 Kollisionen an.

Auch auf der Baar sinken Unfallzahlen

Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es im ersten Halbjahr 2020 fünf Verkehrstote, ein Jahr später, im gleichen Zeitraum, gab es vier. Die Gesamtzahl der Unfälle sank von 2387 auf 2225 Kollisionen. Auch die Unfälle mit Verletzten gingen leicht von 257 auf 242 zurück. Die Anzahl der Unfälle, bei denen Senioren beteiligt waren, stiegen entgegen des Trends dagegen leicht von 194 auf 200 an.

Unfälle der Risikogruppe Junge Erwachsene reduzierten sich auch im Schwarzwald-Baar-Kreis jedoch deutlich von 218 auf 193. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten in dieser Gruppe ging ebenfalls zurück und – von 74 auf 61.

Im Kreis Konstanz nahm die Zahl der Unfalltoten im ersten Halbjahr sogar zu. Drei Todesopfer gab es auf den Straßen im Landkreis zu beklagen. Im Vorjahr waren es zur gleichen Zeit zwei. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ging jedoch von 492 auf 405 zurück.

Erfreulich hoch war auch der Rückgang von Unfällen, bei denen Senioren beteiligt waren. Sie sanken von 304 auf 268 Unfälle. Die der jungen Fahrer reduzierten sich von 254 auf 235 Unfälle. Auch die Unfälle mit Radfahrern ging von 242 im Vorjahr auf 208 zurück.