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Trotz hoher Auftragseingänge ist der Anlagenbauer Dürr weiter in den roten Zahlen.

Bietigheim-Bissingen - Trotz wachsender Nachfrage nach Lackieranlagen und Produktionstechnik schreibt der Anlagenbauer Dürr weiterhin Verluste. Auch im zweiten Quartal erwirtschaftete der vor allem für die Automobilindustrie tätige Konzern einen Nachsteuerverlust von 2,9 Millionen Euro, wie Dürr am Donnerstag in Stuttgart bei der Vorlage des Halbjahresberichts mitteilte. Vor Jahresfrist hatte der Verlust allerdings noch 7,1 Millionen Euro betragen.

Immer mehr Aufträge - vor allem aus Schwellenländern wie China und Brasilien - stimmen Dürr jedoch zuversichtlich, die selbst gesteckten Geschäftsziele im laufenden Jahr zu erreichen.

Zum Jahresende werde ein kleiner Überschuss ausgewiesen, der Umsatz werde mit mindestens 1,15 Milliarden Euro im Minimum sieben Prozent über Vorjahr liegen, bekräftigte der Anlagenbauer. 2009 hatte Dürr im Zuge der Krise der Autoindustrie Umsatzeinbußen von einem Drittel auf knapp 1,1 Milliarden Euro und einen Nettoverlust von fast 26 Millionen Euro verbucht.

Motor des Wachstums in diesem Jahr ist die bessere Auftragslage, da in vielen Schwellenländern neue Autofabriken entstehen, die Dürr ausrüstet. "Auch über die aktuelle Boom-Phase hinaus erwarten wir in China überdurchschnittlich hohe Zuwächse der Automobilproduktion", sagte Dürr-Chef Ralf Dieter. China werde auf Jahre hinaus der wichtigste Markt der Autoindustrie sein. Aus dem Reich der Mitte seien im ersten Halbjahr mit rund 260 Millionen Euro ein Drittel der weltweiten Bestellungen eingegangen.

Weltweit nahm der Auftragseingang in den Monaten April bis Juni um 26 Prozent auf 375 Millionen Euro zu, der Umsatz erhöhte sich um zehn Prozent auf 288 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen erwirtschaftete Dürr im zweiten Quartal 7,1 Millionen Euro, nach 1,4 Millionen Euro vor Jahresfrist.