Abgelehnt hat der Ortschaftsrat Biesingen den Bau einer Photovoltaikanlage zwischen Sunthausen und Biesingen beim Autobahnzubringer. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Abstimmung: Blendwerte in Sommermonaten unzumutbar / Fläche nicht geeignet

Bad Dürrheim-Biesingen. Keine Photovoltaikanlage für Biesingen – dafür sprach sich der Ortschaftsrat einstimmig aus. Geplant war sie auf einem Areal entlang der Autobahn bei der Behelfsausfahrt vom Ortsteil Sunthausen, beginnend beim Kreisverkehr.

Rechtlich gesehen gehören diese Flächen – die Felder von jeweils über einhundert Metern zur Gemarkung Sunthausen, emotional jedoch mehr zu Biesingen, weil sie von dort aus hauptsächlich zu sehen seien. Es würde sich sowohl um privates, als auch um städtisches Eigentum handeln, auf dem die Anlage beantragt wurde. Albert Scherer, Ortsvorsteher von Sunthausen, informierte in der Sitzung in Biesingen, dass sein Ortschaftsrat das Vorhaben ablehnen würde, es sei kein Anblick für die Bürger.

Armin Wehrle, Ortsvorsteher von Biesingen, hatte ein Gutachten vorliegen. Daraus ging hervor, dass die Blendwirkung eine Rolle spiele, die sei in einigen Bereichen nicht zumutbar. Betroffen sei ein Wohnhaus sowie der Friedhof. Insbesondere wäre die Blendwirkung in den Monaten von Mai bis September bei entsprechender Wetterlage täglich für mehrere Stunden vorhanden. Für die Autobahn, so der Vorschlag im Gutachten, könne eine Sichtschutzwand errichtet werden. Der Flächenverbrauch für solch eine Anlage mit unterschiedlich hohen Modulen sei zu groß, so war sich das Gremium einig. Man würde damit den Landwirten keinen Gefallen tun.

Ein weiterer Aspekt, so hob Wehrle hervor, sei die Bereitstellung von Flächen für Baugebiete in Biesingen.

Ortschaftsrat Thomas Senkblei erklärte, vor dem Blendwert sei es ihm nicht bange, vielmehr vertrat er die Ansicht, es sei viel zu nah am Ort. "Wenn eine Mauer aufgebaut werden soll, dann gehört es auf keinen Fall hierher", äußerte sich sein Ratskollege Bernhard Vosseler. "Als Nichtfachmann ist es schwierig, sich über die Blendwirkung zu äußern, aber auf jeden Fall sei der Standort kein Thema", bemerkte Helmut Schnekenburger, auch er fand, dass diese Anlage viel zu dicht an den Ort käme. Das Gremium war sich einig, dass diese Art von Energie nicht unwichtig sei, jedoch nicht an dieser Stelle, es werde sicher geeignete Flächen geben. Ausnahmslos kam man überein, der Stadt zu übermitteln, dass der Ortschaftsrat die Flächen als nicht geeignet befinde.