Am Freitag startet die zehnte Auflage des Events, das jährlich Tausende Besucher nach Oberndorf zieht.
Der Gartenzaun steht seit drei Wochen, das Willkommensschild überspannt den Eingangsbereich zum Festgelände, die rot-weißen Bändel – die Farben des Bochinger Wappens – flattern am Festbaum, die Masten für Licht und Fahnen sind gesetzt, die Hütten für die Jubiläumsbar aufgebaut, das Gelände gerichtet.
Einmal mehr traf man bei den Arbeitseinsätzen auf den harten Kern von fünf bis 15 Helfern, Menschen, die seit 2013 die verlässliche Größe darstellen, auf die Peter Gaberle zählen kann und muss, wenn am kommenden Freitag alles bereit sein soll für den Start des zehntägigen Biergartenfests.
Gemeinsame Überzeugung
Es sind immer wieder dieselben Gesichter, die mit ihren Traktoren, Gerätschaften und Werkzeugen parat stehen, die da sind, weil sie sich im Festausschuss der Verantwortung gestellt haben, weil sie dem Gründungsausschuss des Vereins „Bürger für Bochingen“ angehörten, weil sie ihre Freunde unterstützen wollen, weil sie finden, dass der Biergarten mit all seinen positiven Auswirkungen am Leben gehalten werden muss.
Perfekt vorbereiteter Arbeitsplatz
Oft wird dabei vergessen, dass es gerade deren Vorarbeit ist, welche die Grundlage dafür bildet, dass die Vereine überhaupt finanziellen Nutzen aus dem Biergarten ziehen können. Denn die rund 500 Helfer, deren Schicht den Vereinen gutgeschrieben wird, finden ihren Arbeitsplatz perfekt vorbereitet an. Wenn am kommenden Freitagabend die Eröffnungsschicht belegt wird, war das Vorbereitungsteam bereits an sieben Tagen auf dem Gelände, dieses herzurichten, die Bühne aufzubauen, den Schafstall auszustatten, das Backhaus einzurichten, den Bierbrunnen zu stellen, Tische und Bänke zu platzieren, Elektroarbeiten und die vielen begleitenden Maßnahmen zu erledigen.
Enormes Pensum
Das Arbeitspensum ist enorm – und speziell in diesem Jahr absolut schweißtreibend. Urlaub in den Tagen vor Beginn des Festes ist für diejenigen, die die Verantwortung für eine neuralgische Position haben, ein No-Go. Zehn Jahre ist man nun diesen Weg gegangen, hat sich um Ortsvorsteher Martin Karsten gruppiert, hat sich von seiner Idee anstecken und von der großen Resonanz motivieren lassen, dabei zu bleiben im Sinne des Sprichworts „Never change a running system“.
Denn der wirtschaftliche Faktor ist nicht zu unterschätzen, stärkt er doch die finanzielle Basis der beteiligten Vereine und lässt so manches Projekt für die Bürgerschaft zu, das ansonsten nicht umsetzbar wäre. Zehn Jahre hat das Team gezeigt, dass es geht und wie es geht, eine solche Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Eine Zäsur ist zu erwarten
Dreh- und Angelpunkt des Biergartenfestes aber war und ist Ortsvorsteher Martin Karsten. Das Ende seiner Amtszeit wird auch einer Zäsur für dieses Fest gleichkommen. Es wird sich die Frage stellen, wer von den bisherigen Funktionsträgern dabeibleibt, wer seine Arbeitsleistung reduziert, wer bereit ist einzusteigen, Verantwortung zu übernehmen.
Sicherlich werden die Karten neu gemischt werden müssen, denn nach zehn Jahren darf und wird man auch loslassen, die Verantwortung ab- und weitergeben. Jetzt aber heißt es erst einmal: „Willkommen im Bochinger Biergarten vom 16. bis zum 25. August“, denn dafür hat man zum zehnten Mal wieder alle seine Kräfte mobilisiert.