Die Linke Liste fordert eine bessere Klimatisierung in den Ortenau-S-Bahnen. Foto: (Archivfoto) Merck

Sommer: Teenagerin soll aufgrund der Hitze kollabiert sein / Alle Wagen seien klimatisiert, so die SWEG

Biberach/Lahr - Die drückende Hitze hat den Ortenauern diese Woche das Leben schwer gemacht – nicht wenige nimmt das Wetter kreislauftechnisch sehr mit. Zu einem ernsteren Zwischenfall soll es dabei am Donnerstag in einem Zug der SWEG gekommen sein, berichtet die Linke Liste Ortenau, und vergleicht die Zustände in den Zügen der Landesverkehrsgesellschaft mit "Viehtransporten".

Nachdem die Außentemperaturen über die 30er-Marke geklettert waren, sei eine junge Frau in einem Zug zwischen Offenburg und Haslach "kurzzeitig kollabiert", heißt es in einer Mitteilung der Liste. Passagiere hätten die Teenagerin nach draußen getragen, dort sei sie dann von ihrer Mutter abgeholt worden, berichtet Yannick Hinzmann, Sprecher der Linken Liste, gegenüber unserer Zeitung. Ein Rettungseinsatz sei nicht notwendig gewesen. Die Betroffene sei eine der Aktivistinnen der Liste.

Angesichts der heißen Temperaturen fordert die Linke Liste Ortenau die Verkehrsbetriebe in der Ortenau dazu auf, umgehend alle Klimaanlagen zu überprüfen und auch einzuschalten. Nach Aussage der Linken Liste sei es in der Vergangenheit des Öfteren vorgekommen, dass vor allem in den Zügen der SWEG "Zustände wie bei Viehtransporten herrschten".

Linke Liste fordert angenehme Temperaturen in Transportmitteln

"Unabhängig von der Frage, warum die SWEG nicht endlich mal mehr Waggons für die Stoßzeiten anschafft, fragt man sich, warum man es seit Jahren nicht auf die Reihe bekommt, für ein ordentliches Klima in den Waggons zu sorgen? Schon zu meiner Schulzeit vor zehn Jahren gab es diese Probleme", macht Hinzmann seinem Ärger Luft. Wenn der öffentliche Nahverkehr für die Menschen attraktiv sein solle und man die Verkehrswende voranbringen wolle, dann müsse man auch dafür sorgen, dass die Waggons klimatisiert seien. Gerade wenn Menschen Masken tragen würden und dann bei sommerlichen Temperaturen dicht gedrängt im Zug unterwegs wären, sei dies unabdingbar.

Die parteiunabhängige Liste fordert die Landesregierung dazu auf, als Hauptgesellschafter der SWEG endlich aktiv zu werden und dauerhaft angenehme Temperaturen in den Transportmitteln zu schaffen. Alles andere gefährde die Verkehrswende.

"Der genannte Fall eines kollabierenden Fahrgasts ist uns nicht bekannt", erklärte SWEG-Pressesprecher Christoph Meichsner am Freitag gegenüber unserer Zeitung. "Die Züge der Ortenau-S-Bahn sind alle mit Klimaanlagen ausgestattet." Diese werden auf eine Temperatur eingestellt, die bis zu fünf Grad Celsius unter der Außentemperatur liegt. "In der vergangenen Woche gab es keine Ausfälle von Klimaanlagen in der Ortenau-S-Bahn", so der SWEG-Sprecher.

Bezüglich zusätzlicher Waggons sieht es darüber hinaus schlecht aus. "Die Möglichkeit, zusätzliche Wagen anzuhängen, besteht nicht", konstatiert Meichsner. In den Hauptverkehrszeiten seien schlicht alle für den Betrieb zur Verfügung stehenden Wagen im Einsatz – mehr gibt es nicht.