Mit der sogenannten "Sanduhrtechnik" hat ein Biber in Zimmern Stämme abgenagt. Foto: Wahl

Was die Schäden auf Gerhard Riebocks verursacht, hat er mit einer Wildkamera herausgefunden: Es sind Biber, die sich in Zimmern ganz offensichtlich ziemlich wohl fühlen.

Bisingen - Gerhard Riebock ist empört: In seinem Schrebergarten nahe dem Zimmerner Friedhof geht es nämlich ganz schön rund. Jede Nacht sind dort die Biber am Werk. Anfangs dachte er noch, es sei mutwillige Zerstörung oder war doch ein Marder am Werk? Inzwischen ist es jedoch gewiss, dass Biber an seinen Bäumen nagen.

Mit einer Wildkamera ist er den Tieren auf die Spur gekommen und konnte mit eigenen Augen sehen, was sich nach Anbruch der Dämmerung auf seinem Freizeitgrundstück abspielt. Zunächst fehlten die Äste von jungen Bäumen, daraufhin waren die Brombeerhecken verwüstet.

Momentan machen sich die Nagetiere an größere Bäume ran, die sich unmittelbar neben dem großen Teich befinden. Gerade fließende und stehende Gewässer und deren Uferbereiche sind Lebensräume von Bibern.

Riebock hat kürzlich zweimal in seinem Gartenhaus übernachtet, leider aber nichts mitbekommen. Sowohl mit dem Nabu-Vorsitzenden wie auch einem Biber-Beauftragten aus Tübingen hat er bereits Kontakt aufgenommen. Letzterer war auch vor Ort und hat sich die Misere angesehen. Außerdem wurde der Ortschaftsrat aus Zimmern informiert. Die abgebissenen Bäume sollen laut Aussage des Biber-Beauftragten liegengelassen werden, da sie weiterhin Nahrung für die geschützten Tiere sind. Sie unterliegen nicht dem Jagdrecht nach dem Bundesjagdgesetz.

Was Riebock auffiel: Vor seinem großen Teich gibt es noch einen kleineren Teich, dessen Zufluss Tag für Tag mehr von den Bibern verschlossen wird. Dadurch wird das Gewässer aufgestaut und es können empfindlichere Wasserpflanzen gedeihen. Wie sich die ganze Angelegenheit weiter entwickelt, wird sich zeigen. Jedenfalls kann der Besitzer momentan keine neuen Gehölze anpflanzen.