Liebesgrüße in die Heimat: Unmittelbar nach dem Gewinn der Silbermedaille mit der Staffel gingen die ersten Informationen per Handy von Utah nach Schömberg. Das Bild zeigt Tim Nechwatal und Tanja Bauer. Foto: Bauer

Tim Nechwatal, Biathlet vom WSV Schömberg, hatte einen großen Traum. Er wollte bei der Jugend-Weltmeisterschaft in den USA dabei sein. Er war dabei – und er bringt nach Platz zwei im Staffelwettbewerb über 3 x 7,5 Kilometer eine Silbermedaille mit nach Hause.

"Unglaublich, unser Tim hat tatsächlich eine Medaille", jubelte Monika Bauer, Abteilungsleiterin Ski/Biathlon beim WSV Schömberg, unmittelbar nach einem ungemein spannenden Rennen, in dem der deutschen Staffel nur 8,7 Sekunden zur Goldmedaille gefehlt haben.

Die Silbermedaille in der Staffel der Jugend war die zwölfte und gleichzeitig letzte Medaille, die das deutsche Team bei den Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften in Soldier Hollow in Utah gewonnen hat. Weltmeister wurde die Staffel aus Norwegen. Auf Platz drei kamen die Italiener ins Ziel.

Deutsche Staffel kommt nur 8,7 Sekunden hinter Norwegen ins Ziel

Für Tim Nechwatal, der bei Landestrainer Steffen Hauswald am Skiinternat in Furtwangen trainiert, ist Platz zwei bei der Weltmeisterschaft ein Erfolg von dem er bis dahin nur hat träumen können. Nachdem er in den Rennen in den Tagen zuvor bereits recht gut unterwegs war, sich seine Anstrengungen aber nicht in vorderen Platzierungen niedergeschlagen haben, sollte die abschließende Staffel zur Krönung werden. Tim Nechwatal war als Zweiter von drei Läufern ins Rennen über die 3 x 7,5 Kilometer gegangen.

Fabian Kaskel aus Bad Säckingen hatte das deutsche Team nach jeweils einem Nachlader in den beiden Anschlägen gut ins Rennen gebracht. Läuferisch war er insgesamt gesehen nur knapp hinter dem Schnellsten. In der zweiten Runde überzeugte er mit Laufbestzeit. Mit 18,2 Sekunden Rückstand übergab er an dritter Position auf die zu diesem Zeitpunkt führenden Italiener und der Schweiz an Tim Nechwatal.

Tim Nechwatal überzeugt mit sehr guter Laufleistung

Der 18-jährige Schömberger bot ebenfalls eine sehr gute Laufleistung, verfehlte liegend eine Scheibe und kam zusammen mit dem Schweizer Mathis Profit knapp hinter dem führenden Italiener Christoph Pircher zum Stehendschießen. Pircher kam mit zwei Nachladern für zwei Fehlschüsse aus, den Schweizer erwischte es voll. Er kassierte drei Strafrunden und fiel deutlich zurück.

Entscheidung in der Schlussrunde

Auch Tim Nechwatal musste Federn lassen. Mit seinen drei Nachladern für eine Scheibe ist es ihm zumindest gelungen, die mögliche Strafrunde zu vermeiden. Allerdings nutzte der Norweger Andreas Aas die sich ihm bietende Chance. Er kam mit einem Nachlader aus und ging mit 5,9 Sekunden Rückstand hinter dem Italiener als Zweiter auf seine Schlussrunde. Tim Nechwatal nahm mit 24,9 Sekunden Rückstand die Verfolgung auf. Noch war alles drin. Mit einer Top-Leistung auf der Schlussrunde holte er sich den Norweger und schickte seinen Teamkameraden Albert Engelmann mit lediglich 18,2 Sekunden Rückstand auf Italien und nur 0,6 Sekunden vor Norwegen ins Rennen.

Albert Engelmann aus Clausthal-Zellerfeld holt drei Medaillen

Auch Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld, der in Soldier Hollow zuvor in der Verfolgung Zweiter geworden war und sich im Sprint obendrein Bronze sichern konnte, hatte beim Schießen so seine Probleme. Er musste im Liegendanschlag dreimal nachladen, konnte aber eine Strafrunde vermeiden. Ähnliches sollte sich beim Stehendanschlag wiederholen. Wiederum lief die Zeit nach drei Nachladern gegen die Deutschen. Doch mit einer überzeugenden Schlussrunde konnte er in der Loipe seinen italienischen Konkurrenten noch abfangen und ungefährdet auf Platz zwei ins Ziel sprinten – nur 8,7 Sekunden hinter der Weltmeisterstaffel aus Norwegen.

Der Rest war überschwängliche Freude. Die drei deutschen Nachwuchsbiathleten hatten mit einem tollen Rennen ein tolles Ergebnis erreicht – und mittendrin war Tim Nechwatal vom WSV Schömberg.

Tanja Bauer als Mitglied des Serviceteams in Utah vor Ort

Mit dabei in Soldier Hollow war auch Tanja Bauer. Die Schömbergerin, langjährige Trainerin von Tim Nechwatal, war Mitglied des Serviceteams der Nationalmannschaft und durfte den sportlichen Erfolg von Tim Nechwatal im fernen Utah vor Ort miterleben.