Lautstark unterstützten die Anhänger des SV Winzeln ihre Mannschaft im Bezirkspokalfinale. Foto: Fritz Rudolf

Die Fans des SV Winzeln fiebern mit ihrer Mannschaft und sind nach dem Pokalsieg gegen den VfL Mühlheim aus dem Häuschen.

Mit Plakaten und zahlreichen Krach machenden Geräten; bei Vielen taten es auch einfach nur die „Schreihälse“. Jede geglückte Aktion der Blauen wurde lauthals begleitet oder unterstützt.

 

Doch lange Zeit hielten sich die Beifallsstürme in Grenzen, waren es nur Einzelaktionen der Blauen, gab es keinen richtigen Grund zum Jubeln, nein, eher das Gegenteil war der Fall. Die „Roten“ des VfL Mühlheim zogen geschickt und gekonnt die Fäden auf dem Platz. Die logische Folge – der VfL legte zur Halbzeitpause eine 2:0-Führung vor, schienen sich die Pokalhoffnungen im Lager des SV Winzeln früh in Luft aufzulösen.

Dampf ablassen bei der Hitze

Was tun? Erst mal Dampf ablassen und etwas gegen die hitzige Temperatur tun in Form von Getränken heranschaffen. Nicht nur Mineralwasser stand auf der Getränkeliste. Auf ging’s in die zweite Halbzeit. „Das packen wir noch! oder Jetzt sind wir dran“, hörte man die Schlachtrufe der Blauen.

Aber es dauerte und dauerte. Die Zeit lief davon. Dann ein Aufbäumen. Der Schiri pfiff. Was war geschehen? Schnell bildete sich eine „blaue Spielertraube“. Also doch: der Anschlusstreffer für den SV Winzeln: Neuer Spielstand 2:1 und nur noch drei Minuten in der offiziellen Spielzeit. Dennoch keimte neue Hoffnung bei den Winzelner Fans auf. Wie eine Herde wilder Pferde wurde im Lager der „Blauen“ lautstark und ausgelassen gefeiert.

SVW-Fans außer Rand und Band

Simon Gaus bedrängt einen Spieler des VfL Mühlheim Foto: Fritz Rudolf

Auf geht’s! Weiter so! Das packen wir noch! Spätestens beim 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit trieb es die Fanschar auf das Spielfeld. Ordner mussten einschreiten. Mit 2:2 ging es in die Verlängerung, um den Sieger zu ermitteln. Und wieder waren es die „Roten“, die vorlegten zum 3:2. Hatten sie noch genügend Power „im Tank“? Zunächst schien es so. Hängende Köpfe im SVW-Fanlager. Doch der SV Winzeln konterte und glich zum 3:3 durch Simon Hess aus. Die Betriebstemperatur zeigte wieder nach oben. Neue Euphorie bei den „Blauen“. Beide Teams agieren in der umkämpften Partie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden „sportlichen“ Mitteln. Jeder wollte den Sieg. Die Erlösung für die Blauen folgte kurz vor Spielende durch Simon Gaus, der zum 4:3 für den SV Winzeln erfolgreich war.

Alle Dämme brechen

Die Anhänger des SV Winzeln machten ordentlich Stimmung Foto: Fritz Rudolf

Jetzt brachen alle Dämme. Es gab kein Halten mehr unter den SVW-Anhängern und Spielern. Wie aufgezogen tanzten die Blauen und nahmen das Spielfeld erneut in Besitz.

Die anschließende Feier war grandios - eine blaue Welle schwappte über den Rasen.

Gefeiert wurde bis in die Puppen. Die Spieler des VfL Mühlheim zeigten sich zwar geschockt und benötigten lange Zeit, um die Niederlage zu begreifen, wähnten sie sich nach der 2:0-Führung zur Pause schon auf dem „halben Weg“ in Richtung Pokalsieger.

Für den SV Winzeln war dies zugleich eine geglückte Revanche für die zwei klaren Punktspielniederlagen. Der VfL Mühlheim kann sich dennoch trösten, ist Aufsteiger in die Landesliga.