Hoch, höher, Finale: Der VfR Sulz (in Weiß) kämpft nach dem Erfolg in Freudenstadt um den Endspielsieg gegen Wittendorf. Foto: Andreas Wagner

Der SV Wittendorf und der VfR Sulz stehen sich im Endspiel des Bezirkspokals in Baiersbronn gegenüber. Das sagen die Trainer und Spieler.

Mit dem exakt gleichen Ergebnis wie vor fünf Tagen hat der SV Wittendorf im Duell gegen die TSF Dornhan erneut durchgesetzt und damit den Einzug ins Bezirkspokalfinale erreicht.

SV Wittendorf – TSF Dornhan 2:1 (2:0). Die Wittendorfer kamen besser in die Partie und nach einem genialen Steckpass von Sandro Mihic auf Kai Totzl war der linke Wittendorfer Außenverteidiger schneller am Ball als sein Gegenspieler und überwand den Dornhaner Keeper Albion Muzaqi. Auch beim zweiten Treffer der Gastgeber kamen die Gäste nicht richtig in die Zweikämpfe. Wittendorf kombinierte sich in den Dornhaner Strafraum, und den Querpass von Lucas Haug schloss letztendlich Tim Jung mit einem platzierten Linksschuss zur 2:0-Führung seines Teams ab. Kurz zuvor scheiterte Dornhans Mittelstürmer Sandro Bossert am Außenpfosten des Wittendorfer Gehäuses nach Vorarbeit von Andy Zimmermann.

Weitere gute Torannäherungen der Gäste erneut von Sandro Bossert (26.) parierte entweder Wittendorfs Keeper Lucas Finkbeiner oder touchierte im Fall von Julian Haas (27.) nur die Querlatte. Somit blieb es bei der wohl um ein Tor zu hohen Wittendorfer Pausenführung.

„Kommen an unsere Grenzen“

Nach dem Seitenwechsel war keine Minute gespielt, als Wittendorfs Kapitän Daniel Ruoff um ein Haar das 3:0 gelungen wäre, Dornhans Torhüter Muzaqi war aber zur Stelle. Erst in der Schlussviertelstunde wackelte der Wittendorfer Vorsprung. Sandro Bossert hätte in der 76. Spielminute nach Vorarbeit von Julian Haas den Anschlusstreffer erzielen müssen, donnerte das Spielgeräte aber die Unterkante der Latte. Dornhan erzielte in der 86. Spielminute nach einem Eckball und einem Tohuwabohu im Wittendorfer Strafraum den Anschlusstreffer. Die Wittendorfer überstanden letztendlich mit Glück und Geschick auch noch die acht minütige Nachspielzeit die der gut leitende Schiedsrichter Philipp Baur anberaumt hatte.

Trainerstimmen: Stefan Jäkle (SV Wittendorf): „In der ersten Halbzeit hat es meine Mannschaft gut gemacht und zwei blitzsaubere Tore erzielt. Nach der Pause waren wir wieder zu passiv und haben die Spielkontrolle des Spiels aus der Hand gegeben. Mental und physisch kommen wir gerade an unsere Grenzen. Wichtig ist aber, dass wir den knappen Vorsprung über die Zeit gebracht haben und jetzt freuen wir uns auf das Endspiel in Baiersbronn gegen den VfR Sulz gegen einen starken Gegner.“ Daniel Ruoff (TSF Dornhan): „Es war ähnlich wie am Sonntag. Wir geraten früh in Rückstand und kassieren kurz danach sogar noch den zweiten Gegentreffer. Wir hatten sicher wieder mindestens die gleiche Anzahl an Torchancen wie die Gastgeber und machen die Dinger leider nicht. Eine Verlängerung nach unserem Anschlusstreffer wäre noch möglich gewesen.“ Tore: 1:0 Kai Totzl (8.), 2:0 Tim Jung (18.), 2:1 Sandro Bossert (86.).

SpVgg Freudenstadt – VfR Sulz 1:4 (1:1). Tore: 0:1 Jonathan Siegel (11.), 1:1 Alieu Camara (25.), 1:2 Jonathan Siegel (69.), 1:3, 1:4 Moritz Haible (82./86.). Jonathan Siegel war der Mann des Spiels – natürlich erst recht aus Sulzer Sicht. Seine beiden Treffer (11./69.) brachten den VfR auf die Siegerstraße, und auch bei den beiden Toren von Moritz Haible (82./86.) hatte Siegel seine Finger im Spiel. Freudenstadts starker Alieu Camara gelang nach Vorlage von Patrick Ostojic lediglich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich.

Groß war nach Schlusspfiff natürlich die Freude im Sulzer Lager, vor allem eben bei Jonathan Siegel: „Ich bin froh, dass unser langer Weg mit dem Finale gekrönt wurde. Vor allem wie wir in der zweiten Hälfte zurückgekommen sind, war klasse. Es macht einfach Spaß, in diesem Team Fußball zu spielen. Nun wollen wir als eine der wenigen Mannschaften den Pokal in Baiersbronn, was mir ja nicht unbekannt ist, verteidigen!

VfR-Coach Riccardo Spataro zieht Bilanz: „Wir trafen auf eine eingespielte und gute Mannschaft, die in der ersten Hälfte viel Ballbesitz hatte. Nach einigen kritischen Worten in der Pause wurde unser Zweikampfverhalten danach viel besser und, dass wir schnell umschalten können, ist bekannt. Jetzt freuen wir uns aufs Finale.

„Alle Treffer einstudiert“

Das geht natürlich auch Philipp Rumpel so: „Nach der Pause, vor allem so ab der 55. Minute spielten wir viel besser nach vorne und waren nicht mehr so ängstlich. Von da an glaubte jeder an seine Stärken, wie zum Beispiel auch unser Youngster Kevin Heiko Lange. Besonders hat mich gefreut, dass fast alle Treffer einstudiert waren. Was der Joni Siegel drauf hat, ist wohl allen bekannt, und das hat er heute eindrucksvoll nachgewiesen!

Weitere Stimmen: Pascal Fahrner (SpVgg Freudenstadt): „Wir waren heute oft zu passiv, haben die falschen Bälle gespielt und uns verzettelt. Es war nicht unser Tag, solche Spiele gibt es im Fußball, Tut weh, ist halt mal so.“

Elvedin Djekic (Trainer SpVgg Freudenstadt): „Zunächst Gratulation nach Sulz, sie haben verdient gewonnen – ohne Ausflüchte zu suchen. Wir wussten sehr wohl von den Stärken des Gegners, konnten diese aber nicht verhindern. Etwas Pech wie beim Lattenschuss und ein guter Gästekeeper taten ihr Übriges.“