Nach einer 2:0-Führung schien der VfL Mühlheim schon auf dem Weg zum Pokalsieg. Doch der SV Winzeln drehte im Endspurt und Verlängerung das Spiel zum 4:3.
VfL Mühlheim – SV Winzeln 3:4 (2:2, 2:0) nach Verlängerung. In einem dramatischen Pokalfinale holte sich der SV Winzeln trotz eines 0:2-Rückstandes am Ende in der „Overtime“ den Pott. Die rund 1000 Zuschauer, die nach Renquishausen gekommen waren, bekamen an Fronleichnam Bezirksfußball vom Feinsten geboten.
Da war wirklich alles dabei! Den besseren Start erwischte der Favorit aus Mühlheim. Torjäger Nino Rebholz brachte die Mannen von der Donau nach 17 Minuten in Front. Der SV Winzeln wurde dann endlich auch mal gefährlich. SVW-Goalgetter Simon Gaus ließ zwei gute Einschusschancen liegen, einmal hatte Torwart Julian Schulz gut pariert.
In der 22. Minute traf aber auch schon Max Anders zum 2:0. Mühlheim kontrollierte die Partie dann sehr gut. Erst Mitte der zweiten Halbzeit wurde der SV Winzeln griffiger. Gaus vergab jedoch eine gute Möglichkeit. Auf der anderen Seite machte der starke Winzelner Keeper Lennard Haller zwei gefährliche Bälle unschädlich. Mühlheim schien jedoch das Spiel nach Hause zu bringen und so das Double feiern zu können. Ganz stark wie VfL-Abwehrmann Marius Lock mehrfach klärte. In der 87. Minute vermochte jedoch Gaus zum ersten Mal für Winzeln einzuköpfen.
Dramatik in Nachspielzeit und Verlängerung
Jetzt wurde es dramatisch, in der zweiten Minute der Nachspielzeit köpfte der eingewechselte Manuel Sohmer zum 2:2 ein. Es ging in die Verlängerung. Als der SV Winzeln hinten den Ball nicht aus der Gefahrenzone wegbrachten, schoss Jonas Kirchner aus kurzer Entfernung zum 3:2 für den VfL Mühlheim ein. Doch der Krimi ging weiter. Nach einem langen Ball vermochte Simon Hess in der 111. Minute wieder auszugleichen – 3:3.
Die Zuschauer bekamen dann ein Traumtor, dass die Partie entschied zu sehen. Simon Gaus köpfte nach überragendem Pass von Tobias Heizmann zum 4:3 des SVW ein. Die 400 mitgereisten Winzelner Fans feierten ihre Mannschaft und den Pokalsieg überschwänglich.
Stimmen zum Finale
Lennard Haller, Torwart des SV Winzeln sagte: „Ich kann es noch gar nicht wirklich fassen, dass wir dieses Spiel und den Pokal gewonnen haben. Unsere Fans waren so laut und haben uns so toll unterstützt. Wir haben uns nach dem 0:2-Rückstand gesagt, dass wir ruhig und geduldig bleiben müssen. Dies haben wir geschafft und das war der Schlüssel zum Sieg, dass wir das Spiel noch gedreht haben.“
SVW-Spielertrainer Tobias Bea: „Das war ein Bilderbuchfinale. Den Titel nach Winzeln zu holen, ist ein Riesensache. Anfangs haben wir gegen Mühlheim keine Mittel gefunden. Dann haben wir gesagt, bleiben wir locker, wir werden unsere Chancen kriegen, so ist es gekommen.“
Nino Rebholz, Torjäger des VfL Mühlheim, gratulierte artig: „Winzeln hat hervorragend gekämpft und völlig verdient gewonnen. Leider haben wir nach 70 Minuten das Fußballspielen eingestellt. Wir zu viele Standards zugelassen und zu viele Fehler gemacht.“
Sören Lurz, Spielertrainer des VfL Mühlheim: „Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Bis auf mich haben heute alle ihre Leistung gebracht. Das Matchglück hat uns jedoch gefehlt. Die Relegationsspiele haben sicher auch irgendwo Substanz gekostet, obwohl wir 100-prozentig bereit waren und gut gespielt haben.“
Statistik
VfL Mühlheim – SV Winzeln n.V. 3:4 (2:2).
VfL Mühlheim: Julian Schulz – Dominik Sauter (69. Simon Bauer), Lukas Kalmbach, Simon Schlegel (64. Fabrice Winter), Nino Rebholz, Bastian Bauer (52. Jonas Kirchner), Robin Schad, Max Anders, Marius Lock, Daniel Jakupak (85. Sören Lurz), Niklas Oertel.
SV Winzeln: Lennard Haller – Florin Albu (46. Colin Michelfelder, 106, Lars Merz), Tobias Bea, Simon Hess, Adrian Heim, Dominik Gaus, Manuel Sohmer, Björn Gaus (87. Lukas Hess), Tim Ziegler (69. Tobias Heizmann), Luca Hofgaertner, Niklas Sohmer.
Tore: 1:0 17. Nino Rebholz, 2:0 (22.) Max Anders, 1:2 (87.), 2:2 (94.) Manuel Sohmer, 3:2 (103.) Jonas Kirchner, 3:3 (110.) Tobias Heizmann, 3:4 (114.) Simon Gaus.
Schiedsrichter: Thomas Horvat, Frank Kössing, Michael Steimle.
Gelbe Karten: 5/3. Zuschauer: 1000.