Die Abwehr des TSV Möttlingen (weiße Trikots) hielt gegen den SV Rohrau nicht immer Stand. Foto: Albert M. Kraushaar

Im Viertelfinale des Fußball-Bezirkspokals Böblingen/Calw hat der A-Ligist gegen den höherklassigen SV Rohrau den Einzug ins Halbfinale verpasst. Der gelang dafür dem VfL Nagold II nach einem klaren 5:0-Sieg gegen die Spvgg Aidlingen.

Knapp 200 Zuschauer sahen ein engagiertes Fußballspiel im Viertelfinale des Bezirkspokals Böblingen/Calw zwischen dem A-Ligisten TSV Möttlingen und dem letztjährigen Bezirksliga-Vizemeister SV Rohrau – mit einem standesgemäßen 3:0-Sieg der klassenhöheren Gäste. In den beiden weiteren Partien besiegte der VfL Nagold II die Spvgg Aidlingen mit 5:0 und der VfL Herrenberg den SV Nufringen mit 11:10 nach Elfmeterschießen.

TSV Möttlingen – SV Rohrau 0:3 (0:2). Tore: 0:1 / 0:2 (36./40.) Simon Kamm, 0:3 (84.) Simon Müsel. Die Möttlinger hielten in der Anfangsphase hervorragend mit, in den ersten 30 Minuten war kein Klassenunterschied zu sehen. Im Gegenteil, der A-Ligist zeigte über die Außenpositionen Thomas Kattner und Alexander Gans gute Umschaltmomente. Marcus Bungarz und Mario Weiß wussten zu gefallen, hinten stand Moritz Albrecht gut, Heiko Armbrecht leistete ein riesen Laufpensum.

„Ruhig bleiben, wir bekommen unsere Chancen“, verfolgte der Rohrauer Trainer Daniel Tremmel an der Außenlinie das Geschehen und wies seinen Kapitän Simon Kamm an, aus der zweiten Reihe drauf zu halten, weil er früh erkannte, dass TSV-Torhüter Andreas Essig weit vor seinem Tor agierte. Daraus ergab sich auch die erste gefährliche Situation nach Handspiel von Essig außerhalb von seinem Strafraum, die Tobias Kamm jedoch vergab.

Der TSV Möttlingen verteidigte hoch, ließ die Gäste immer wieder ins Abseits laufen. Eine risikofreudige Taktig, die dank der souveränen Leistung von Schiedsrichter Patrick Hofbauer gut funktionierte. Bei zwei Eckbällen in Folge lag eine Möttlinger Führung in der Luft, ein Kopfball zischte knapp am Pfosten vorbei. „Wir müssen deren Kampf annehmen“, forderte Tremmel und der SV Rohrau begann, sich freizuschwimmen. Das Spiel in die Spitze wurde schneller und präziser, ein Doppelschlag, zweimal eingeleitet über die rechte Seite und perfekt durch den innen einlaufenden Simon Kamm abgeschlossen, brachte die Entscheidung.

Der A-Ligist spielte zwar weiter mit, hätte bei einem Kopfball von Marcus Bungarz (42.) den Anschluss verdient gehabt, aber der Bezirksligist wirkte jetzt deutlich abgeklärter und hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit alles klar machen müssen. Das gelang jedoch nicht, auf der Gegenseite verpassten Luca Gill (67., Kopfball) und Heiko Armbrecht (78., Pfosten) den ersehnten Anschlusstreffer, um das Spiel noch zu wenden. Die Entscheidung fiel in der 84. Minute, als Andreas Essig wieder aufgerückt war und SVR-Torjäger Simon Müsel die Situation routiniert erkannte und das Leder aus 18 Metern ins leere Tor schlenzte. Den eingewechselten Dennis Flaiz und Michael Kraushaar boten sich noch zwei Gelegenheiten zur durchaus verdienten Ergebniskosmetik, unter dem Strich haben die Rohrauer aber verdient den Einzug ins Halbfinale erreicht.

VfL Nagold II – Spvgg Aidlingen 5:0 (3:0). Tore: 1:0 (18.) Jan Beifuß; 2:0 (20.) Tilo Renz; 3:0 (45.+1) Laurenzio Biemel; 4:0 (55.) Tilo Renz; 5:0 (65.) Jan Beifuß. „Wir haben da ganz gut gemacht“, meinte VfL-Trainer Michael Steger. Gesehen hatte er eine ziemlich einseitige Begegnung, die von den Platzherren jederzeit beherrsch wurde. In den kompletten 90 Minuten hatte Michael Steger nur zwei Chancen der Aidlinger registriert. „Wir haben außerdem viermal Latte und Pfosten getroffen“, so Steger, für den ein durchaus noch klareres Ergebnis an diesem Abend möglich gewesen wäre. Der Aidlinger Trainer Tobis Lindner brachte Svan Schlayer erst zum zweiten Spielabschnitt. Torjäger Peter Steimle, der in der vergangenen Saison 34 Treffer erzielt hatte, kam eine knappe Viertelstunde vor Schluss auf den Platz, als alles schon gelaufen war.

SV Nufringen – VfL Herrenberg 10:11 n.E. (3:3, 3:1). Das Gäu-Derby war eine heiße Angelegenheit. Die Nufringer hatten sich einen Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause herausgespielt, die Herrenberger per Doppelschlag in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel ausgeglichen. Beide Teams hatten während der regulären Spielzeit die Möglichkeit die Begegnung zu entscheiden. Im anschließenden Elfmeterschießen legten die Nufringer bis zum 10:10 vor. Der letzte Elfmeter der Nufringer ging an den Innenpfosten und sprang von dort zurück aufs Feld. Dann machte der Bezirksligist aus Herrenberg den Sack zu.