Gleich vier Mal zückte Schiedsrichterin Malin Göbel eine Rote Karte. Foto: Eibner

Nach 80 Minuten bricht Schiedsrichterin Malin Göbel die Partie zwischen Gruol/Erlaheim und dem FV Bisingen ab.

Ein ungewöhnliches Ende nahm am Sonntagnachmittag die Bezirksliga-Partie in Gruol. In der 80. Minute herrschte Verwunderung über das was geschehen war, denn Schiedsrichterin Malin Göbel verschwand in der Kabine, und es stellte sich wenige Minuten später heraus, dass sie das Spiel beim Stand von 2:0 für Bisingen abgebrochen hatte.

 

Das Ganze resultierte offenbar aus einem Foul an der Seitenlinie und den daraus entstehenden Protesten der Heim-Zuschauer, welche die Schiedsrichterin offenbar als beleidigend empfunden hatte. Bereits im Vorfeld dieser Aktion war es „farbenfroh“ zugegangen, die Hausherren der SGM Gruol/Erlaheim waren nur noch zu neunt. Ob der Bewertung des Spielverlaufs waren sich die beiden Seiten nicht einig.

Fehlentscheidungen oder unsportliches Verhalten?

Jochen Gihr, Trainer der SGM Gruol/Erlaheim findet: „Das Spiel unter den Mannschaften war fair, es gab nix Großes, aber durch die immer wiederkehrenden Fehlentscheidungen war es echt schwierig.“ Tim Koch, beim FVB für den Bereich Marketing und Social Media zuständig, sagt hingegen: „Die SGM fiel schon in Hälfte eins negativ auf, als nach einem Foulspiel an unserem Spieler der Ball nicht ins Aus gespielt wurde. Es war also schnell klar, dass die SGM keinen Wert auf sportliches Verhalten legt. In der zweiten Halbzeit eskalierte die Situation weiter, und nach einem groben Frustfoul gab es eine weitere Rote Karte für die SGM.“

Der erste richtige Aufreger war der Platzverweis für Torjäger Fabio Müller in der 42. Minute. Göbel entschied in dieser Situation auf Abstoß, Eckball für die Hausherren wäre wohl die richtige Entscheidung gewesen. Müller beschwerte sich, Göbel wertete dies wohl als Beleidigung und schickte ihn vom Feld. Gihr meinte: „Die Entscheidung auf Abstoß war klar falsch.“

0:1 durch ein Eigentor

Zu diesem Zeitpunkt lag die Elf von Pietro Fiorenza bereits mit 1:0 in Führung. So konnte Bisinger in der 12. Spielminute nach einer Standardsituation durch ein Eigentor von Tim Gihr in Führung gehen. Gihr bilanzierte: „Wir haben insgesamt schlecht angefangen.“

Gruol/Erlaheim ging also mit zehn Mann in die zweiten 45 Minuten und musste in der 53.Minute nach einer schnellen Umschaltsituation von Bisingen das 0:2 durch Luka Djerfin hinnehmen. Danach hatte die SGM einige gute Gelegenheiten wie einen Abschluss von Kevin Bosch alleine vor dem Tor, welchen der Bisinger Torhüter Edgar Albert parierte, oder einen Kopfball von Nick Gihr, welcher knapp am Gästetor vorbeiging.

In der 73. Minute folgte dann die nächste harte Entscheidung der Schiedsrichterin gegen die Hausherren, denn sie schickte auch Mehmet-Turan-Adibelli mit einer Roten Karte vom Feld, nachdem dieser im Mittelfeld einen Bisinger Spieler umgegrätscht hatte. Die Heimbank sah bereits im Vorfeld der Szene ein Foul, woraufhin es zu Diskussionen kam und sowohl Trainer als auch ein Offizieller ebenfalls vom Spielgeschehen verwiesen wurde. Ein paar Minuten wurde im Anschluss noch gespielt, dann brach Göbel ab.

Hoffnung auf 3:0-Wertung

Koch stellte klar: „Angesichts des Spielstandes von 2:0 und der klaren Verantwortlichkeit für den Abbruch aufseiten der Heimmanschhaft, erwarten wir eine Wertung von 3:0 zu unseren Gunsten. Alles andere wäre aus sportlicher Sicht schwer nachvollziehbar und nicht akzeptabel.“