Interview
Nach turbulenten Jahren in den oberen Ligen setzen Philipp Pfriender und die DJK Villingen in der Kreisliga A nun auf Kontinuität und Nachwuchsarbeit.
Kreisliga A: Im Sommer 2023 stieg die DJK Villingen erstmals nach 37 Jahren in die Kreisliga A ab und pendelt seitdem zwischen Auf- und Abstieg. Spielausschuss Philipp Pfriender sieht darin eine Chance für den eigenen Nachwuchs.
Hallo Herr Pfriender. Mit 33 Jahren sind Sie langjähriger DJK-Spieler und bereits junger Funktionär, der viele Höhen und Tiefen miterlebt hat.
Ja, allerdings. Ich kam 2006 als B-Jugendlicher zur DJK. Und bis auf vier Jahre beim SV Obereschach spielte ich bis zu meiner letzten Saison nur hier im Friedengrund. Leider gab es in den vergangenen Jahren einige Abstiege, die bitter waren.
Erzählen Sie, wie Sie die DJK erlebt haben, die jahrelang hinter dem FC 08 in der Verbands- und Landesliga spielte und zwei Landes- sowie zwei Verbandsliga-Aufstiege feierte.
Natürlich ist es bitter gewesen, als der Verein 2018 aus der Landesliga in die Bezirksliga runter musste. Am schlimmsten war allerdings 2023 der Abstieg in die Kreisliga A nach fast vier Jahrzehnten.
Die DJK stieg im Juni 2024 direkt wieder in die Bezirksliga auf – im Sommer 2025 aber erneut sofort wieder ab. Ist die DJK eine Fahrstuhl-Mannschaft geworden?
Der jüngste Abstieg schmerzt mich sehr. Wir haben im Sommer kurzfristig sehr viele Spieler verloren. Daher ist uns im Verein jetzt wichtig, dass wir es auffangen und mit den Spielern die geblieben sind und den Akteuren aus der eigenen Jugend etwas Neues aufbauen.
Allein im Juni wechselten vier Spieler in die Landesliga und wurden dort Stammspieler.
Wenn man etwas zurückblickt in die letzten fünf, sechs Jahren spielen in der Landesliga insgesamt acht ehemalige DJK-Akteure. Insgesamt haben uns in den vergangenen beiden Jahren 13 Spieler verlassen. In 2023 sind wir mit 42 Punkten unglücklich abgestiegen. In der vergangenen Bezirksliga-Runde – nach unserem Wiederaufstieg – war mit dem Kader ein einstelliger Tabellenplatz drin. Aber da haben wir zu wenig daraus gemacht.
Apropos Neuanfang mit dem DJK-Nachwuchs: Wie soll dieser aussehen?
Die DJK leistet seit Jahren gute Jugendarbeit. Die aktuelle Mannschaft identifiziert sich voll mit dem Verein, das Vereinsleben stimmt. Positiv stimmt mich, dass die aktiven Teams in der Sommervorbereitung in Eigeninitiative die Kabinen renoviert haben. Deshalb wollte ich später auch als Funktionär arbeiten. Anders als im höherklassigen Fußball können wir hier auf den eigenen Nachwuchs setzen.
Also kann die DJK den Absturz in die Kreisliga B verhindern?
Mit den ersten Siegen ist der Knoten geplatzt und ich bin mir sicher, dass sich die Mannschaft schnell weiterentwickelt und im Übergangsjahr den Klassenerhalt schafft.