Nicht ging mehr auf dem Marbacher Sportplatz in den Schlussminuten. Nach einen großen "Rudelbildung" brach Schiedsrichter Philipp Eschle das Bezirksliga-Spiel in den Schlussminuten ab. Foto: Eibner/Bauer

Die Bezirksliga-Partie zwischen der SG Marbach/Rietheim und der SG Riedböhringen/Fützen wurde am Sonntag abgebrochen.

Bis zur 82. Minute war die Partie (Zwischenstand 1:1) fair verlaufen. Schiedsrichter Philipp Eschle (Schiedsrichter-Gruppe Bregtal) hatte die Partie souverän geleitet. Dann sah der Marbacher Manuel Tränkle – zurecht – nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Wenige Sekunden später wurde der Riedböhringer Joshua Berrer von Louis Richter (SG Marbach) gefoult. Berrer protestierte laut verbal. Plötzlich gab es zwischen beiden Mannschaften auf dem Platz verbale und auch körperliche Auseinandersetzungen in Form einer "Rudelbildung". Dieser Zustand dauerte rund vier Minuten an. Gästetrainer Zeljko Cosic ("Es war für beide Seiten peinlich") wurde zu Boden geschlagen.

Die Lage nach der Rudelbildung

Nach vier Minuten war auf dem Platz wieder alles ruhig. Beide Teams wollten die Partie zu Ende spielen, doch Schiedsrichter Philipp Eschle entschied auf Abbruch, weil die Situation für ihn völlig unübersichtlich war.

Die Meinung des Marbacher Spielausschusses

Michael Fischer, der Spielausschussvorsitzende der SG Marbach/Rietheim, konnte den Zwischenfall am Montag immer noch nicht verstehen. "Beide Klubs kennen und schätzen sich seit Jahren. Ich habe bis zur 82. Minute noch für mich gedacht, was das heute für ein ruhiger Sonntag ist. Wir sind ja anschließend auch noch im Klubheim zusammengesessen."

Eine Erklärung hat Michael Fischer aber dann doch: "Seit der Corona-Pause stelle ich in vielen gesellschaftlichen Bereichen fest, dass die Menschen schneller auf 180 sind als früher."

Das Statement der SG Riedböhringen/Fützen

Jürgen Meister, der geschäftsführende Vorstand der SG Riedböhringen/Fützen, bestätigt den Sachverhalt. "Auch für uns ist es unerklärlich, wie es dazu kommen konnte."

Schiedsrichter-Obmann Tobias Doering zeigt sich über die Vorkommnisse schockiert: "Dies ist genau das, was wir in Zeiten von drastisch zurückkgehenden Schiedsricher-Zahlen nicht brauchen. Vereine und Spieler haben offensichtlich nichts dazugelernt."

Beide Klubs hoffen auf ein Wiederholungsspiel. "Es wäre die beste Lösung, weil beide Seiten Schuld für den Abbruch trugen", so Michael Fischer.