Der SV Grün-Weiß Ottenbronn (in Grün) ist noch im Rennen – hat aber mit Baiersbronn einen schweren Gegner. Foto: Kraushaar

Drei Teams streiten sich um die ersten beiden Plätze der Bezirksliga. Noch fünf Spiele sind es bis zum Ende und noch ist nicht absehbar, wer das Rennen macht.

Fünf Spieltage vor Beendigung der Saison spielt das Trio TuS Ergenzingen, Grün Weiß Ottenbronn sowie die Spvgg Freudenstadt im Oberhaus des Bezirks die Reise nach Jerusalem. Balgen sich um die ersten beiden Plätze. Oder bucht einer der Verfolger doch noch ein Ticket für die Reise?

 

Ähnlich spannend geht es am anderen Ende der Wertungsskala zu, wo sich aktuell das Duo SF Salzstetten und SG Vöhringen (beide 36 Punkte) auf Kreisliga-A-Kurs befinden. Vier Zähler hinter dem Relegationsplatz und auch hier: Ausgang völlig offen.

Im Hinspiel schwer getan

Die SG Vöhringen liegt auf einem Abstiegsplatz, der VfL Nagold 2 möchte sich weiter davon entfernen. Dazwischen liegen fünf Zähler, womit die Zutaten für einen deftigen Fight auf dem Küchentisch liegen. Nun müssen die Protagonisten daraus nur noch ein schmackhaftes Menü zubereiten. „Es müssen drei Punkte her“, fordert SG-Trainer Dennis Gonszcz. Wohl wissend, „dass da ein ordentlicher Kracher auf uns zukommt, der sich sicherlich verstärken wird. Doch das motiviert uns eher“, zeigt Gonszcz die richtige Einstellung. „Im Hinspiel haben wir uns schwergetan doch auf der eigenen Wiese, vor heimischen Publikum gehen wir ganz anders zu Sache. Zumal wir wissen, worum es geht.“

Und Vöhringens Gonszcz weiter. „Unser Ziel war und ist der Klassenerhalt. Wir haben eine junge Truppe, die super mit der Situation umgeht“, macht Gonszcz zudem aus der Tatsache, dass die SG seit längerem schon mit personellen Sorgen umgehen muss, keinen Hehl. „Wir werden aber auch am Sonntag eine gute Mannschaft auf den Rasen schicken“, so der Trainer.

Was die Aufstellung angeht, da gilt die Nagolder Devise „was wir zur Verfügung haben“, weiß Trainer Michael Steger der die 90 Minuten pragmatisch angeht. „Beide sind zum Gewinnen verdammt. Vöhringen, um vom Abstiegsplatz wegzukommen. Wir, um den Abstand nach hinten zu vergrößern“, hat Steger durchaus Respekt vor der kommenden Aufgabe und dem nächsten Gegner. „Die haben zuletzt fleißig gepunktet. Wir gehen dennoch auf den Platz. Werden Vöhringen nicht unterschätzen und werden das auch nicht tun.“

Nächster Dämpfer droht

Zuletzt stolperte Tabellenführer TuS Ergenzingen beim 1:1 in Baiersbronn förmlich in letzter Sekunde doch noch zu einem Punkt. Das nächste Auswärtsspiel folgt beim VfR Sulz und das hat jede Menge Brisanz zu bieten. Die Sulzer liegen vor dem Relegationsplatz, müssen ebenso wie ihre Gäste gewinnen, um ihre Ziele zu erreichen. Und dann war da das Hinspiel. Da stürmte der VfR die TuS-Wiese gleich mit 6:1.

Durch das 1:1 Unentschieden gegen Ergenzingen hat sich der SV Baiersbronn erst einmal aus dem Titelrennen verabschiedet. Beim FV Grün-Weiß Ottenbronn droht der nächste Dämpfer. „Die haben einen Lauf. Da müssen wir eine starke Leistung abrufen und dagegen halten“, weiß SV-Sprecher Hans-Dieter Leins und erwartet „ein offenes Spiel.“ Ob da der Tabellenzweite mitmacht? Derzeit räumt der GWO alles weg, wie eine Schneefräse frisch gefallenen Pulverschnee.

Verlorenen Boden wettmachen heißt es bei der Spvgg Freudenstadt nach dem 1:4 gegen Nagold. Und das beim SV Eutingen, der den Klassenerhalt vor Augen hat. Ein Dreier, die Fahrkarte für das nächste Jahr Oberhaus wäre wohl gelöst. Nur, die Gäste müssen gewinnen, um im Aufstiegskonzert weiter auf die Pauke zu hauen, anstatt der Querflöte leise Töne zu entlocken.

Sapperlot, was wäre das für ein Verfolgerduell, hätten die beiden Protagonisten SG Felldorf/Bierlingen und die SF Gechingen zuletzt nicht gepatzt. „Ein Meisterschaftsfavorit für mich, auch wenn ihre Serie zuletzt gerissen ist“, erwartet Gechingens-Abteilungsleiter Stephan Funk „einen bockstarken Gegner mit viel Selbstvertrauen“. Kein Grund für die Heimelf, ihr Licht unter dem Scheffel zu stellen.

Schlechte Erfahrungen

Beim Absteiger SV Alpirsbach/Rötenbach sollte das Ziel des SV Gültlinge ein Dreier sein. Ganz einfach deshalb, weil die beiden nächsten Gegner Ottenbronn und Gechingen heißen. Und bei dieser verrückten Saison ist alles möglich. Aber „mit Kunstrasen haben wir in der letzten Zeit schlechte Erfahrungen gemacht“, weiß SVG-Abteilungsleiter Gunter Deuble.

Der SV Marschalkenzimmern ist bereits abgestiegen. Die Gäste von den SF Salzstetten können diesen noch verhindern. Wie der Hase laufen soll, weiß SF-Abteilungsleiter Matze Stasch. „Wir befinden uns gerade in der Durchziehphase. Müssen gewinnen.“ SV-Trainer Frank Baumann sind „die Gegner mittlerweile vollkommen egal. Ein Erfolgserlebnis wäre einfach mal toll“.

Fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind ungefähr so sicher wie ein defekter Schleudersitz in einem Kampfjet. Doch im Heimspiel gegen den SV Gündringen bietet sich dem 1. FC Altburg die riesengroße Chance, das Abstiegsgespenst in die Flucht zu schlagen. Aber Achtung, die Gäste muckten zuletzt gegen Marschalkenzimmern (5:2) auf.

Doch noch ein Erfolgserlebnis?

So ähnlich lauten die Vorzeichen in der Begegnung SV Mitteltal/Obertal, der den SV Althengstett zu Gast hat. Rappelt sich die Heimelf noch einmal auf, um seinem Publikum ein Erfolgserlebnis zu schenken? SVA-Coach Daniel Sajko warnt allerdings. „Wir müssen auch das Schlusslicht ernst nehmen. Müssen von Anfang an hellwach sein, denn ein Dreier wäre enorm wichtig für uns.“