Altburgs Raphael Weber (rechts) steht mit seinem Team im gesicherten Mittelfeld – vielleicht geht noch mehr. Foto: Albert M. Kraushaar

Späte Tore bringen die Entscheidung auf drei Sportplätzen – und es gab am Wochenende mehr Auswärts- als Heimsiege an einem Spieltag.

Nach fünf makellosen Begegnungen musste sich der SV Wittendorf am Wochenende beim Gastspiel in Altburg erstmals geschlagen geben.

 

Der 1. FC Altburg steht mit zehn Punkten nach sechs Spielen in der Bezirksliga Nordschwarzwald auf Rang fünf besser da als erwartet. Grund dafür sind die zwei jüngsten Erfolge bei der SG Oberreichenbach-Würzbach und gegen den SV Wittendorf. Beide darf man als eine Überraschung in die Tabelle einpflegen, wobei das 2:0 gegen den Spitzenreiter absolut verdient war.

„Kopf hochnehmen, schauen, und ruhig abschließen“ – gleich zweimal hatten die Altburger die Chance, beim Stande von 2:0 mit einem Treffer ins leere Tor das Spiel vorzeitig zu entscheiden.

Zwei Schlüsselszenen

„Sie dürfen gerne am Dienstag ins Training kommen und das den Spielern so erklären, dann muss ich das nicht machen“, sagte Felix Kübler zu den zwei Schlüsselszenen in der 61. und 74. Minute.

Wie Harry Kane

Die „Fehlschüsse“ hielten den SV Wittendorf im „Geschäft“, ein Elfmeterpfiff machte die Tür zu einer Punkteteilung ganz weit auf. Während die Zuschauer noch über das Abstoppen von Harry Kane beim Anlaufen diskutierten, wehrte Lars Großmann den von Marco Sumser getretenen Elfer ab.

Pech für den 36-jährigen Routinier, dass er sich bei seinen Flachschuss ausgerechnet für die starke linke Seite von Großmann entschieden hat. Aber auch Glück für den FC Altburg, denn in Unterzahl gegen den Druck der Wittendörfer zu bestehen, wäre schwer geworden.

„Wir sind nicht so vermessen zu behaupten, wir könnten einen Landesliga-Absteiger rechts und links auseinander spielen“, bremste Felix Kübler die Euphorie ein, die haben schon gestandene Kicker in ihren Reihen.

Chancen nicht genutzt

„Wir müssen die Chancen zum dritten und vierten Tor nutzen, dann brennt hier nichts mehr an“, sah nicht nur Raphael Weber die Chancenverwertung im zweiten Abschnitt durchaus kritisch. Der schnelle Außenstürmer hatte dem SVW mit seinen Tiefenläufe mächtig zugesetzt, nach dem Platzverweis ging es jedoch nur noch darum, das 2:0 über die Zeit zu bringen.

Der „Dreier“ bescherte der Kübler-Elf die fast luxuriöse Situation, am 7. Spieltag – erneut auf dem heimischen Kunstrasen – gegen GW Ottenbronn um den direkten Kontakt zur Spitzengruppe spielen zu können.

Schlussminuten machen den Unterschied

In Sulz, Mühlen und Ottenbronn wurden die Zuschauer bis in die letzten Spielminuten hinein unterhalten und sahen Augenblicke vor dem Schlusspfiff noch entscheidende Treffer.

Der VfR erkämpfte sich durch den Torerfolg von Spielertrainer Domenico Mosca in der 80. Spielminute nach einem 0:2-Rückstand gegen den SV Althengstett schließlich noch ein verdientes Remis.

SV Baiersbronn macht’s spannend

Moritz Haible hatte Mitte der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer erzielt und seiner Mannschaft damit Rückenwind für die verbleibende Spielzeit gegeben.

Noch spannender machte es der SV Baiersbronn im Gastspiel bei der SG Ahldorf/Mühlen/Dettensee. Diese war zunächst in Führung gegangen, hatte anschließend jedoch sehr passiv agiert und musste noch vor der Pause den Ausgleich hinnehmen.

Vier Minuten vor dem Schlusspfiff tauchte schließlich Kevin Braun vor dem SG-Tor auf und erzielte das entscheidende 1:2.

Das erlöste die Heimfans

Der Anhang des FV Grün-Weiß Ottenbronn musste sich sogar bis in die 89. Spielminute gedulden, ehe Levin Mandel die Heimfans erlöste und die merkliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel mit einem Punktgewinn gegen die SGM Oberreichenbach/Würzbach belohnte.

SV Gültlingen macht Sprung nach vorne

Der SV Gültlingen darf sich in zweierlei Hinsicht als Sieger dieses Bezirksliga-Spieltags fühlen. Zunächst gewann die Mannschaft der Trainer Marcus Pflieger und Robin Braun das eigene Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn in Dornstetten durch Tore von Luca Bukowski, Marcus Pflieger und Philipp Schweitzer klar mit 3:0 und schob sich damit auf den zweiten Tabellenplatz vor.

Zum anderen verkürzte der SVG den Rückstand auf Spitzenreiter Wittendorf durch dessen Niederlage in Altburg auf lediglich einen Zähler. Beide Spitzenteams treten am kommenden Wochenende vor heimischem Publikum an und liefern sich damit ein Fernduell.

Auswärtsteams fahren Punkte ein

An diesem 6. Spieltag der laufenden Bezirksliga-Saison gab es erstmals mehr Auswärtssiege (vier) als Heimerfolge (zwei). Neben dem bereits detaillierter erwähnten SV Gültlingen profitierten dabei vor allem der SV Baiersbronn und der SV Eutingen, welche mit ihren Auswärtserfolgen im unteren Tabellenmittelfeld Boden gut machen und drei weitere Punkte zwischen sich und die Konkurrenz legen konnten.

Der TSV Möttlingen wartet unterdessen weiterhin als einziges Team der Liga auf den ersten Punktgewinn und empfängt am kommenden Sonntag auf eigenem Platz den VfR Sulz.