Das Ehepaar Fuchs ist seit 15 Jahren verheiratet. Foto: Sichtlichmensch/Andy Reiner/KI/Midjourney/Montage: Ruckaberle

Isabella und Chris Fuchs trennen 15 Jahre Altersunterschied. Das Paar hat am Bodensee einen Abschleppdienst und eine Großfamilie. Sie erzählen, welche Rolle ihr Alter für die Liebe spielt und warum sie schon so lange glücklich vereint sind.

In einem kleinen Raum hinter der Werkstatt mit rundem Esstisch, holzfurnierten Einbauschränken und Vitrinen sitzt vor einer großen Glasscheibe Nelly, der Graupapagei, und schaut auf die Hebebühne. Hallo, krächzt Nelly, und Chris Fuchs legt eine Brötchentüte auf den Tisch. Isabella, seine Frau, stellt die Kaffeemaschine an. Die Luft ist dick angemischt aus wilhelmaschwerem Federtiergeruch und kaltem Rauch, die Holzwände sind abgeblättert, die Polster der schwarzen Lederstühle von Nelly zerpickt, in den Ecken hängen dichte Spinnweben. Chris und Isabella Fuchs haben Nelly gerettet, sagen sie, jetzt wohnt sie hier, die Teeküche ist ihre Voliere. Und sie kann immer raus gucken in die Werkstatt, wo gerade ein stark tätowierter Mitarbeiter mit Ohrloch-Fleischtunnel einen Audi TT hoch fährt. Oder sie schaut durch die Fenster auf die Schrottautos im Hof und den Radweg nach Radolfzell. Chris zieht eine Scheibe Ei aus seinem Salamiweckle, legt sie Nelly hin.