Die Stadt Rottweil und der Rottweiler Gewerbe- und Handelsverein haben die neue Rottweil Card vorgestellt. Hier gibt es alle Infos zum neuen lokalen Bezahlsystem.
Es gibt sie in den Rottweiler Farben schwarz-gelb oder schwarz-rot und sie soll den Umsatz der Rottweiler Händler, Gastronomen und Dienstleister deutlich stärken. Gestern haben die Rottweiler Wirtschaftsförderung und der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) die brandneue Rottweil Card vorgestellt. Unter dem Motto „bezahl lokal“ geht damit demnächst ein modernes Bezahl- und Gutscheinsystem an den Start, das den leibgewonnen Rottweiler Taler ablöst.
Zukunftsfähig, nachhaltig, praktisch – so lobten nicht nur Wirtschaftsförderer Alexander Stengelin und die neue Innenstadtmanagerin Birgit Deibler-Saile die neue Rottweil Card. Auch Vertreter des Rottweiler GHV „Rottweil aktiv“ machten deutlich, wie sehr man auf die neue Karte setzt. Es sei wichtig, dass hier Handel und Stadt zusammenarbeiten, betonte Marcus Frank, Inhaber von Intersport Kirsner, der zusammen mit Tobias Rützel (Gent), Thomas Makosch (Beach 0741), Ralf Graner (Graner Photodesign) und Detlev Maier (Neukauf Maier) gekommen war.
Detlev Maier richtete einen Dank an die frühere Innenstadtmanagerin Kerstin Ohnmacht, die in Sachen Rottweil Card viel in die Wege geleitet habe. Er hoffe auf eine hohe Akzeptanz und damit verbunden eine Stärkung des gesamtstädtischen Handels.
Tschüss Taler
Der Rottweiler Taler habe eine tolle Akzeptanz gehabt, aber auch einen großen Aufwand bedeutet. Nun wird er durch die Rottweil Card ersetzt, behält aber noch drei Jahre seine Gültigkeit. „Beim nächsten Hausputz findet man vielleicht noch einen „, scherzte Maier.
Und während er Rottweiler Taler in der Verantwortung des GHV lag, ist für die Rottweil Card nun die Rottweiler Wirtschaftsförderung zuständig, wie Stengelin erläuterte.
Wann ist die Bezahlkarte erhältlich?
Die Rottweil Card geht am 8. November an den Start. Rechtzeitig zum Vorweihnachtsgeschäft. Dann wird auch veröffentlicht, welche Geschäfte, Dienstleister und Gastronomen mitmachen. Mehr als 30 sind bereits dabei. „Ein schöner Branchenmix“, wie Birgit Deibler-Saile versicherte. Weitere würden folgen. „Wir steuern auf die 40 zu“, so die Innenstadtmanagerin.
Zum Start am Samstag lädt die Stadt von 9 bis 12 Uhr auf den Wochenmarkt ein. Dann können Interessierte über die Karte informieren oder diese gleich direkt erwerben.
Die Karte kann ab 8. November entweder an einer der drei bereits feststehenden Verkaufsstellen erworben werden (den beiden Filialen der Volksbank und der Kreissparkasse in der Hochbrücktorstraße und der Tourist Info) sowie über die Seite www.rottweilcard.de, deren Shop dann freigeschaltet ist.
Dort kann man auch „Print-at-Home-Gutscheine“ erstellen oder vorhandene Karten aufladen. An den Verkaufsstellen geht das aber natürlich auch.
Was kann die Rottweil Card?
Die Karte soll das Einkaufen in der Stadt bequemer und attraktiver machen. Wer die Rottweil-Card als Gutschein geschenkt bekommt, der kann damit in vielen der Rottweiler Geschäfte, Einrichtungen, Betriebe und bei Rottweiler Gastronomen bezahlen. So bleibt die Wertschöpfung in der Stadt.
„Mit der Rottweil Card bündeln wir Kaufkraft in unserer Stadt und machen den lokalen Einkauf noch attraktiver“, wirbt OB Christian Ruf in der begleitenden Pressemitteilung.
Auch für Arbeitgeber könnte die Karte interessant sein – dank steuerfreiem Sachbezug. Heißt: Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern jeden Monat bis zu 50 Euro steuer- und abgabenfrei zuwenden, solange die Zuwendung nicht in Euro oder Cent ausgezahlt wird – und lokal zur Anwendung kommt. Statt Tank-Gutschein oder Gutscheinkarte großer Online-Händler könnte die Rottweil-Card hier ein attraktives und „heimatverbundenes Benefit“ sein, ist sich Stengelin sicher.
Was künftig angedacht ist, ist der Einsatz der Karte beim Gang über die Hängebrücke, den Besuch des Testturms oder 2028 beim Eintritt zur Landesgartenschau.
Wie funktioniert das Ganze?
Die Rottweil Card kann, wie Wirtschaftsförderer Stengelin erklärte, flexibel mit Beträgen von 5 bis 250 Euro aufgeladen werden. So sei ein centgenaues Bezahlen bei den teilnehmenden Händlern und Co. möglich. Der QR-Code wird abgescannt, dann kann ein beliebiger Teilbetrag eingelöst werden. Und: Ist die Karte leer, kann sie einfach wieder aufgeladen werden.
Die Rottweil-Card ist keine Rottweiler Erfindung. Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit 15 000 Euro, hat sich Rottweil die Expertise der Stadtguthaben GmbH eingekauft.
Gelungener Einstig
Dass die Rottweil-Card kommt, darauf macht das Stadtmarketing schon seit einigen Wochen aufmerksam. Als Werbeplakat an Straßenlampen, Banner und in den sozialen Medien.
Ein Filmchen des Design-Studios Hak, bei dem der Rottweiler Schlagzeuger Jo Aiple eine überdimensionierte Rottweil-Card über Feld und Flur in Richtung Rottweil schleppt, hat fast schon Kultstatus.