Uefa-Präsident Michel Platini. Foto: dpa

In zwölf Gastgeberländern werde es zur Em 2020 ein Stadion geben, in dem jeweils drei Vorrundenspiele und eine Partie der K.o.-Runde ausgerichtet werden. Beide Halbfinals und das Endspiel werden in einem 13. Land gespielt, teilte die Uefa am Freitag mit.

Nyon/Berlin - Der Bewerberwettstreit um die revolutionäre Fußball-EM 2020 kann beginnen, der Deutsche Fußball-Bund geht dabei aber nicht als Favorit für die Finalspiele ins Rennen. Das Turnier wird in 13 Städten über den Kontinent verteilt stattfinden, teilte die Europäische Fußball-Union Uefa am Freitag mit und bestätigte nach einer Sitzung der Exekutive erstmals Details zur „Euro für Europa“.

So wird es wie erwartet in zwölf Gastgeberländern jeweils ein Stadion geben, in dem drei Vorrundenspiele und eine Partie der K.o.-Runde ausgerichtet werden. Beide Halbfinals und das Endspiel werden in einem 13. Land gespielt. Dabei sei die Türkei seine bevorzugte Wahl für den Abschluss des Turniers, verdeutlichte Uefa-Präsident Michel Platini: „Soweit es mich betrifft, ja. Aber für die anderen Mitglieder weiß ich es nicht“, meinte der Franzose über seine 16 Exekutiv-Kollegen. Allerdings sei eine Bewerbung „indiskutabel“, sollte Istanbul im Herbst für die Olympischen Sommerspiele 2020 ausgewählt werden.

Gruppenspiele für Stuttgart möglich

Bis diesen September muss auch der DFB seine Bewerberstädte für die Europameisterschaft benennen - dabei begrenzt sich die Wahl der Stadien durch die von der Uefa geforderten Mindestkapazitäten. Die Finalarena muss Platz für 70.000 Zuschauer bieten, weshalb nach derzeitigem Stand nur das Berliner Olympiastadion infrage käme. Für die Gruppenspiele ist eine Kapazität von 50.000 Plätzen verlangt. Somit könnten die Partien unter anderen in Berlin, München, Dortmund, Stuttgart, Hamburg oder Gelsenkirchen stattfinden.

Bei der Frage, ob der DFB sich für die Vorrunde oder die Finals bewerben wolle, hatte Verbandspräsident Wolfgang Niersbach diese Woche „zu einer Bewerbung für die Vorrunde“ tendiert, „weil wir dann zwei sichere Heimspiele hätten“. Darüber wolle er aber noch mit Bundestrainer Joachim Löw und Nationalteammanager Oliver Bierhoff reden, sagte Niersbach der „Sport Bild“. Am Freitag gab es vom DFB keine Reaktion.

Ausrichterländer nicht automatisch bei EM dabei

Für zwei Länder soll es eine Ausnahme bei den geforderten Stadien-Kapazitäten geben, so dass auch 30.000 Plätze ausreichen würden. „Diese Regel bedeutet, dass viel mehr Länder sich bewerben können“, sagte Platini. Die Uefa hatte im Dezember entschieden, die EM erstmals in mehr als ein oder zwei Länder zu vergeben. Im September 2014 erfolgt die Auswahl der Stadien.

Die 13 Ausrichterländer sind nicht automatisch bei der EM dabei, sondern müssen sich zuvor noch qualifizieren. Die 24 EM-Teilnehmer werden in sechs Vorrundengruppen aufgeteilt, nur zwei dieser Gastgeber können in die gleiche Gruppe gelost werden, so dass jeder Ausrichter zwei garantierte Heimspiele hat.

Bei der Wahl der zehn Stadien für die EM 2016 in Frankreich gab es keine Überraschungen. Die Uefa bestätigte die Spielorte in Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nizza, Saint-Etienne und Toulouse. Zudem werden Partien im Pariser Prinzenparkstadion sowie dem Stade de France nördlich der Hauptstadt ausgetragen. Die Qualifikation für das Kontinentalturnier beginnt im September 2014, die Auslosung der Qualifikationsgruppen findet im Frühjahr kommenden Jahres statt.