Ein junger Mann öffnet seine Post – immer wieder stecken im Umschlag in diesen Tagen jedoch Fake-Rechnungen. Ein betroffener Unternehmer in VS hat pfiffig reagiert. Foto: © DURIS Guillaume – stock.adobe.com

Die Handwerkskammer Konstanz warnt vor einer Betrugsmasche mit gefälschten Rechnungen. Die Betrüger wenden sich vor allem an Existenzgründer und junge Unternehmer.

In den gefälschten Schreiben werden die Unternehmer aufgefordert, die Gebühren für den Eintrag ins Handelsregister zu zahlen.

 

„Wir warnen alle Betriebe, genau hinzuschauen und im Zweifel lieber noch einmal bei der zuständigen Behörde nachzuhaken“, sagt Lothar Hempel, juristischer Berater der Handwerkskammer Konstanz.

Fokus auf die Bankverbindung

„Für Eintragungen im Handelsregister kommt die echte Rechnung hinsichtlich der Gerichtskosten für die Eintragung stets von der Landesoberkasse Baden-Württemberg, Außenstelle Metzingen. Genutzt wird natürlich ausschließlich eine deutsche Bankverbindung.“

Der Rechtsexperte hat einen aktuellen Fall eines Mitgliedsbetriebs aus Villingen-Schwenningen auf dem Tisch. „Die Betrüger forderten von ihm einen Betrag von 760 Euro innerhalb von drei Tagen und drohten dem Unternehmer mit weiteren Konsequenzen, wenn er nicht zahle.“ Hempel kennt die Fälle aus der Vergangenheit, doch die Dreistigkeit der Betrüger habe eine neue Qualität. „Es geht hier nicht um ein Angebot, das dem Unternehmer unterbreitet wird, und er erst aktiv annehmen muss.

Unternehmer aus VS handelt geistesgegenwärtig

Der Unternehmer bekam direkt eine gefälschte Rechnung vom Amtsgericht zugeschickt, die kaum von einem Original zu unterscheiden war. Dem Betroffenen wurden weitere finanzielle Nachteile und Vollstreckung bei Nichtzahlung angedroht. Die kriminelle Energie ist hier weitaus höher einzuschätzen.“

Zu einer Zahlung kam es aber nicht. Der Betrieb war wegen der Bankverbindung stutzig geworden. Diese führte zu einer Bank in Litauen. „Der Unternehmer sagte mir, er hätte ansonsten im guten Glauben bezahlt“, sagt Hempel.

Anzeige liegt bei der Polizei

Immer wieder versuchen Betrüger durch gefälschte Schreiben oder Internetseiten an Geld zu kommen. Beispielsweise werden teure Angebote für den Eintrag in ein Firmenregister im Internet verschickt, bei dem es sich allerdings auch um eine Fake-Seite handelt. Den aktuellen Fall hat der Unternehmer zur Anzeige gebracht. Allerdings fürchtet Hempel, dass es schwer sein wird, die Verantwortlichen zu fassen. „Das beste Mittel ist Aufklärung.“

Hier gibt es Hilfe

Juristische Beratung
für Mitgliedsbetriebe: Lothar Hempel Handwerkskammer Konstanz Juristische Beratung, Telefon 07531/20 53 42 lothar.hempel@hwk-konstanz.de