Die Betrüger geben sich als Spendensammler aus. Foto: Pixabay/moritz320

Mit einer miesen Masche versuchen derzeit Betrüger in Villingen-Schwenningen angebliche Spenden zu sammeln und setzen dabei auf Mitleid. Die Polizei warnt vor der so genannten „Klemmbrett-Masche“.

Spenden sammeln für den guten Zweck, in dem Fall gar für den „Landesverband für Taubstumme“ – das geben die Betrüger vor, die derzeit wohl auch in Villingen-Schwenningen verstärkt unterwegs sind. Eine Leserin berichtet von einem solchen als Spendensammler getarnten Betrüger im Schwarzwald-Baar-Center.

Eine auf einem Klemmbrett eingespannte Spendenliste ist dabei der „Türöffner“ für die miese Masche mit dem Mitleid. Name, Postleitzahl, Wohnort, Unterschrift und die mögliche Spendensumme können dort eingetragen werden. Ohne ein Wort zu sagen, gehen die Betrüger schließlich gezielt auf Passanten zu, deuten auf den angeblichen Spendenzweck und bitten um Geld.

„Unter dem Vorwand taubstumm zu sein, damit sie nicht diskutieren müssen“, erzählt die Leserin, die die Masche beobachtet hat. Und: „Die sind wirklich forsch.“ Mehrere Menschen hätten sich angesichts des erhaschten Mitleids genötigt gefühlt, zu spenden. Über den Nachmittag hinweg hätten mehreren jener, die angesprochen wurden, Geld gespendet. Eine offensichtlich erfolgreiche und zugleich lukrative Masche.

Auch in Rottweil aktiv gewesen

Der Polizei ist derweil nicht neu, dass die Betrüger im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz unterwegs sind – zuletzt sind sie in Rottweil aktiv gewesen. „Dort haben sich Betrüger auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters als taubstumm ausgegeben, einen Zettel vorgezeigt und um Spenden gebeten“, so Polizeisprecherin Katrin Rosenthal. Ein entsprechender Fall sei bei den Beamten angezeigt worden.

Die Masche sei derweil nichts neues. Immer wieder sind ihren Angaben zufolge Betrüger unterwegs, die sich beispielsweise als gehörlos ausgeben und Mitleid erhaschen wollen, „in der Hoffnung, den Bürgern damit das Geld aus der Tasche zu ziehen“, so Rosenthal.

Bedrängt worden? Polizei rufen!

Die Polizei rät deshalb in diesem Zusammenhang zur Vorsicht, wenn man auf der Straße angesprochen und um Abgabe einer Spende gebeten wird. Im Zweifel solle man die Person abweisen. Und die Sprecherin macht ebenso deutlich: „Wird man gar bedrängt, sofort die Polizei verständigen!“