Fakeshops locken im Kreis Calw mit billigem Heizöl – Verbraucher zahlen, bekommen aber nichts. Wir haben bei der Polizei nachgefragt, wie sich Betrüger entlarven lassen.
Ein verlockendes Angebot im Netz, eine schnelle Überweisung. Und am Ende: kein Heizöl, kein Geld und der Anbieter ist nicht mehr erreichbar.
So oder so ähnlich erging es mehreren Menschen im Zollernalbkreis, die auf sogenannte Fakeshops hereingefallen sind – gefälschte Seiten im Internet. In den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen wird ebenfalls davor gewarnt. Die Masche: Über Internetportale werben Betrüger mit günstigen Preisen für Heizöl und andere Brennstoffe.
Mehrere Fälle im Kreis Calw
Auch im Kreis Calw „wurden im aktuellen Jahr mehrere Fälle dieser Betrugsmasche zur Anzeige gebracht“, erklärt Melanie Konrad, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Pforzheim. Die Zahl liege im mittleren einstelligen Bereich.
Bei der Suche nach Heizöl im Internet landeten Verbraucher oft auf Webseiten, die Fakeshops seien, erklärte unlängst das Polizeipräsidium Reutlingen in einer Mitteilung. Nach der Bestellung würden die Käufer aufgefordert, „Vorkasse zu leisten oder es kommen plötzlich horrende Lieferkosten zum Kaufbetrag hinzu“, so die Polizei. Die Konsequenz: Das Geld werde zwar bezahlt, das Heizöl aber nie geliefert. Der vermeintliche Verkäufer sei obendrein nicht mehr zu erreichen.
Misstrauen bei günstigem Angebot
Wie lässt sich verhindern, auf derartige Betrüger hereinzufallen? Auch darauf gibt die Polizei Antwort. Zum einen sei es ratsam, „bei auffällig günstigen Angeboten im Internet misstrauisch“ zu sein. Häufig würden Kunden sich durch ein vermeintlich günstiges Angebot unter Druck setzen lassen.
Vorsicht bei Vorkasse
Zudem sei es verdächtig, wenn Vorkasse die einzige Zahlungsmöglichkeit ist. Die geleisteten Zahlungen seien im schlimmsten Fall unwiederbringlich verloren, erklärt die Polizei.
Es sei obendrein zu empfehlen, die Seriosität des Anbieters und alle Angaben zum Verkauf genau zu prüfen. Dazu zählen Faktoren wie mehrere mögliche Zahlungsarten und ein Impressum auf der Internetseite. Sind Lieferbedingungen und Kosten ausreichend dargestellt und gibt es allgemeine Geschäftsbedingungen mit Hinweisen zum möglichen Widerruf?
Oft würden die Internet- und E-Mail-Adressen der Fakeshops absichtlich nur minimal von echten, seriösen Anbietern abweichen, heißt es in der Pressemeldung. Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale gibt es einen sogenannten Fakeshop-Finder. Hier lassen sich Verkaufsportale auf ihre Echtheit überprüfen.