Für eine Betriebsübergabe sollten die Weichen rechtzeitig gestellt werden. Foto: © chokniti – stock.adobe.com

Melita Zivoder vom Unternehmensservice der Handwerkskammer Konstanz, unterstützt Betriebe bei der Übergabe und gibt Tipps, wie sie den passenden Nachfolger finden.

Einen Nachfolger für seinen Betrieb zu finden, ist oft nicht leicht. Dabei sei Zeit einer der wichtigsten Faktoren, sagt Melita Zivoder. „Wir kalkulieren für den gesamten Prozess, von der Planung bis zur Umsetzung, gut zwei Jahre. Gerne auch mehr.“

 

Bevor es aber an die Suche nach einem Nachfolger gehe, gelte es sich darüber genau Gedanken zu machen. „Es braucht auf jeden Fall Klarheit über die eigenen Geschäftsfelder und darüber, wen man überhaupt sucht“, sagt Melita Zivoder. Denn nur, wer eine klare Struktur schaffe, könne verhindern, dass das Thema emotional werde. „Das ist wichtig und braucht Zeit“, weiß sie.

Bei der Vorbereitung spielen auch die Kennzahlen des Unternehmens eine elementare Rolle. „Ein Übernehmer möchte einen Betrieb, der profitabel ist“, macht sie deutlich. Ein weiterer Vorteil für die Nachfolgersuche sei, kontinuierlich in den Betrieb zu investieren und ihn technisch auf dem aktuellen Stand zu halten. „Das zahlt sich am Ende aus“, macht sie deutlich.

Der Unternehmensservice der Handwerkskammer Konstanz begleitet Betriebe kostenlos von der Wertermittlung über die Nachfolgersuche bis hin zur erfolgreichen Übergabe. Melita Zivoder rät, sich beim Steuerberater die Zahlen entsprechend aufbereiten zu lassen, aber auch rechtzeitig beim Unternehmensservice der Kammer einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Gemeinsam mit den betriebswirtschaftlichen Beratern wird das Unternehmen bewertet und ein Fahrplan für die Übergabe erstellt.

Naheliegend ist es, unter den Mitarbeitern oder innerhalb der Familie nach einem geeigneten Nachfolger zu suchen, so Melita Zivoder. „Es ist immer gut, wenn der Betriebsinhaber transparent macht, dass er einen Nachfolger sucht und dies den Mitarbeitern rechtzeitig kommuniziert.“

Weitere Möglichkeiten ergeben sich über die bundesweite Nexxt-Change-Börse, die kammerweite Betriebsbörse der Handwerkskammer oder über die Meisterkurse an den Bildungsakademien.

„Klarheit in der Kommunikation ist das A und O im Übergabeprozess“, macht Zivoder deutlich. Oft würden sich Betriebsinhaber Gedanken darüber machen, ob der Bewerber überhaupt alles stemmen könne, auch finanziell. „Doch derlei Sorgen sind gar nicht nötig. Es gibt sehr viele Finanzierungsmöglichkeiten und die Bürgschaftsbank bietet hier sehr gute Unterstützung“, weiß die Beraterin. Es lohnt sich also, sich rechtzeitig mit dem Thema Nachfolge auseinanderzusetzen und die Weichen richtig zu stellen. Die Berater der Handwerkskammer helfen hier gerne weiter.